Knöllchenfalle: Keine Zwischennutzung als gebührenpflichtiger Parkplatz
„Die Fläche an der August Bebel-Allee, einschließlich der Ladestraße wird erst nach Abschluss der geplanten Bauarbeiten am Personentunnel Eichwalde durch die DB Netz AG abgegeben“, schreibt die DB Netz AG auf nachfrage der Eichwalder Nachrichten. Derzeit werde kein Käufer gesucht. Eine Zwischennutzungen als gebührenpflichtiger Parkplatz bis zum Beginn der Bauarbeiten sei nicht vorgesehen, erklärt das Tochterunternehmen der Deutschen Bahn AG.
Es gibt S-Bahnkunden in Eichwalde, die bereits überlegen, ihr Monatsabonnement zu kündigen, da sie sich von der Deutschen Bahn ungerecht behandelt fühlen. Sie sind empört, dass die Deutsche Bahn sich damit schwer tut, das Parken auf dem Gelände wenigstens zu dulden, bis mit den Bauarbeiten im Bahnhofsumfeld begonnen wird. Kürzlich haben viele Pendler, die ihr Fahrzeug auf dem Bahngelände abgestellt hatten, einen Bußgeldbescheid in Höhe von 15 Euro erhalten. Die Eichwalder Nachrichten berichtete darüber. Dass die ehemalige Ladestraße kein Parkplatz ist, wird erst bei genauerem Hinschauen ersichtlich. Hinweistafeln an den Zufahrtswegen besagen lediglich, dass es sich um Bahngelände handelt, dass das Betreten verboten ist. Die Zufahrten sind durch keine Absperrungen blockiert. Das Gelände ist frei zugänglich.
Erst vor wenigen Tagen (31.8.2020) parkten mittags 65 PKW auf dem Bahngelände. Kostenlos geparkt werden darf am Straßenrand der August-Bebel-Allee. Fraglich ist allerdings, ob alle Autos überhaupt genügend Platz in direkter Bahnhofsnähe finden. „Bei der Planung von Parkraum längs zur Fahrtrichtung am Straßenrand gehen wir von einem Platzbedarf von 5,75 Metern aus, um rückwärts einzuparken“, erklärt Michael Riedel, Stadtplaner und Architekt in Eichwalde. Demnach benötigen 65 Autos eine Strecke von rund 374 Metern. Entlang der August-Bebel-Allee parken werktags derzeit schätzungsweise 60 PKW, also ein Platzbedarf von 345 Metern. Würden alle PKW von der alten Laderampe am S-Bahnhof verschwinden und in der August-Bebel-Allee abgestellt, ergibt dies eine Autoschlange von 719 Metern. Grob bei Google Maps nachgemessen ist die August-Bebel-Allee von der Waldstraße bis zur Friedenstraße etwa 760 Meter lang, ohne Straßen- und Grundstückseinmündungen, den Bahnhofsvorplatz oder Zonen mit Halte- und Parkverboten zu berücksichtigen. Es könnte also knapp werden und zum morgendlichen Verkehrschaos führen, wenn jeder, der mit dem Auto zum Bahnhof kommt, künftig sein Fahrzeug am Straßenrand in der August-Bebel-Allee abstellen will.