Keine Ausstellung zum 20. Jahrestag der Wiedervereinigung?
Eichwalde. Anlässlich des zwanzigjährigen Jubiläums der Wiedervereinigung sollte am 5. November 2010 eine Fotoausstellung mit Arbeiten des renommierten Berliner Fotojournalisten Rolf Zöllner eröffnet werden. Im Eichwalder Boten, der Hauszeitschrift der Gemeinde, war die Ausstellung bereits angekündigt. Doch daraus wird nichts. Laut Auskunft von Hauptamtleiterin Heike Sparenberg, habe es interne Schwierigkeiten gegeben, die vertragliche Vereinbarung mit dem Künstler zustande zu bekommen. Details zu dem Vorgang wollte Sparenberg nicht nennen, da dies eine verwaltungsinterne Angelegenheit sei.
Der Kulturbeirat der Gemeinde Eichwalde hatte bereits 2009 angeregt, eine Ausstellung zum 20. Jahrestag der Wiedervereinigung zu veranstalten. „Ich bin sehr empört über die Absage durch die Gemeinde“, sagte Ulrike Dolezal gegenüber den Eichwalder Nachrichten. „Erst über Umwege habe ich davon erfahren.“ Dolezal, Mitglied im Kulturbeirat, hatte sich für die Ausstellung stark engagiert. Bereits Anfang des Jahres besuchte sie den Fotografen Zöllner und wählte Fotos für die Ausstellung aus. Ein Honorar wollte sie ihm sogar aus eigener Tasche zahlen. Der Freundeskreis der Alten Feuerwache bezahlte einen Abzug eines Fotos, das nur in digitalisierter Form vorlag. Im August besuchte Zöllner die Alte Feuerwache, um mit den Organisatoren der Ausstellung zu besprechen, wo und wie die Fotos gehängt werden sollten.
Da ursprünglich die Gemeinde keine Haushaltsmittel für eine weitere Ausstellungen zur Verfügung hatte, sprang der Verein Kind & Kegel ein, um einen Teil der Kosten zu übernehmen. Hierzu sendete er am 27. August der Gemeindeverwaltung den Entwurf einer Zielvereinbarung. Der Kulturbeirat hatte dieser Vereinbarung bereits zugestimmt. Die Vereinbarung sah vor, dass Kind & Kegel die Kosten eines begleitenden Kulturprogramms für den Monat November rund um das Datum des Mauerfalls übernehmen würde. Das Programm umfasste Lesungen, Vorträge und weitere Veranstaltungen auch zum 9. November 1968, den Beginn der Studentenbewegung. Die Gemeinde sollte hingegen die Versicherungskosten für die Bilder der Ausstellung tragen, Kosten für Werbung und Plakate übernehmen und gegebenenfalls GEMA-Gebühren zahlen. Am 31. August und am 14. September bestätigte die Gemeindeverwaltung den Eingang des Vertragsentwurfs und sicherte Kind & Kegel die schnelle Bearbeitung zu.
Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer von Kind & Kegel und Mitglieder des Kulturbeirates legten sich mächtig ins Zeug, alles notwendige noch vor den Herbstferien zu organisieren. Musik und Laudatio zur Eröffnung der Ausstellung waren bereits bestellt. Nur fehlte es noch an der vertraglichen Vereinbarung zwischen der Gemeinde und dem Fotografen Zöllner. Da sich die Gemeinde nicht rührte, zog sich Kind & Kegel aus dem Projekt zurück und informierte am 26. September die Gemeinde darüber, bot aber beratende Unterstützung an.
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