Berliner Flughäfen fordern sachliche und konstruktive Diskussion um Flugrouten
Schönefeld. Die Berliner Flughäfen forderten heute (15.12.2010) die Rückkehr zu mehr Sachlichkeit und zu konstruktiven Diskussionen um die geplanten Flugrouten des Großflughafens BBI. Die aktuellen Vorwürfe der Täuschung im Zusammenhang mit der Flughafenplanung entbehrten jedweder Grundlage, heißt es in einer Pressemitteilung der Flughafen Berlin-Schönefeld GmbH (FBS).
Die Festlegung der Flugrouten sei nicht Bestandteil des Planfeststellungsbeschlusses für den BBI. Doch weil sie großen Einfluss auf die zu erwartende Lärmentwicklung und die Festsetzung der Schutzgebiete hätten, seien sie in den öffentlichen Anhörungen mit Bürgern und Trägern öffentlicher Belange im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens dennoch ausführlich zur Sprache gekommen. Dies sei für jedermann nachlesbar. Aus dem behördlichen Anhörungsbericht gehe hervor, dass neben dem Regelfall Geradeausstarts auch das Thema 15 Grad-Abknicken ja oder nein? besprochen worden sei. Die Frage des Abknickens könne sich laut Anhörungsbericht nach Angaben der Deutschen Flugsicherung (DFS) lediglich für den Ausnahmefall unabhängige Parallelstarts stellen.
Im Verfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht sei ebenfalls das Thema Flugrouten zur Sprache gekommen. Das brandenburgische Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (MIL) habe gestern klargestellt, „dass in den Akten des Ministeriums und dementsprechend der Planfeststellungsbehörde die beiden in den Medien angesprochenen Briefe der DFS vom 20.08.1998 und 26.10.1998 vollumfänglich enthalten sind“. Damit habe das Bundesverwaltungsgericht sein Urteil zum BBI-Planfeststellungsbeschluss auch in Kenntnis der damals geführten Diskussion zu den Flugrouten gefällt.
Die aktuelle Auseinandersetzung um die BBI-Flugrouten stehe nicht im Zusammenhang mit der Diskussion während des Genehmigungs- und Gerichtsverfahrens, heißt es in der Verlautbarung der FBS. Vielmehr sei diese entstanden, weil die Deutsche Flugsicherung am 6. September 2010 neue Vorschläge präsentiert habe, bei denen die Flugrouten um bis zu 50 Grad voneinander abweichen. Zudem habe die DFS aus dem Ausnahmefall unabhängiger Parallelstarts den Regelfall gemacht. Diese Planung sei so nicht vorhersehbar gewesen.
Insbesondere im Interesse der Flughafenanwohner forderten die Berliner Flughäfen alle Beteiligten auf, die berechtigte Diskussion um die geplanten Flugrouten umgehend wieder zu versachlichen. Die Fluglärmkommission sei dafür das zuständige Gremium. Die von einigen Beteiligten vorangetriebene Vermischung einer sinnvollen und berechtigten Flugroutendiskussion mit einer längst geführten Flughafendiskussion sorge für Verunsicherung in der Region und schade dem Wirtschaftsstandort Berlin-Brandenburg.
Weitere Informationen:
- Presseinformationen der Berliner Flughäfen (15.12.2010)
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