Bürgermeister Mücke und Speer: „Staatssekretär Bretschneider vergisst flughafennahe Gemeinden“
Eichwalde, Schulzendorf. Die Idee, dass bei Starts auf der südlichen Startbahn in Richtung Osten am künftigen Großflughafen BBI zunächst weiter geradeaus geflogen werden soll, um später den Kurs Richtung Süden abzuknicken stößt bei den Bürgermeistern von Eichwalde und Schulzendorf auf Kritik. Durch den längeren Geradeausflug soll das Zeuthener Gebiet vom Fluglärm entlastet werden. Rainer Bretschneider, Staatssekretär des Brandenburger Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft, hatte gestern in einer Pressemitteilung diesen Vorschlag aus der Fluglärmkommission deutlich favorisiert.
Bernd Speer, Bürgermeister von Eichwalde und sein Schulzendorfer Amtskollege, Markus Mücke, bezogen heute in einer Presseerklärung dazu Stellung: „Offensichtlich hat Staatssekretär Bretschneider dabei die Gemeinden Eichwalde und Schulzendorf vergessen.“ Bretschneiders Aussage, dass die Zahl der von Fluglärm belästigten Menschen nochmals deutlich verringert würden, treffe ganz bestimmt nicht auf Eichwalde und Schulzendorf zu, denn die Belastung dort sei bereits durch den Planfeststellungsbeschluss definiert und werde sich nicht verringern.
Bei den Diskussionen in der Fluglärmkommission am vergangenen Montag ging es auch um weitere Vorschläge für Starts Richtung Osten. Dazu gehöre auch das Abdrehen kurz nach dem Start um 90 Grad nach Süden. Diese Vorschläge sollten zunächst von der Deutschen Flugsicherung in Bezug auf die Lärmbelastung der betroffen Anwohner geprüft werden. Erst dann solle über die Qualität der jeweiligen Flugroute in der Kommission beschlossen werden.
„Staatssekretär Brettschneider und Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium Klaus-Dieter Scheuerle demonstrieren eine Einigkeit, die der Entscheidung der Fluglärmkommission vorgreift und die Gemeinden Eichwalde und Schulzendorf ihrer Chancen beraubt“, erklärten Speer und Mücke. Dennoch würden sich die Gemeinden Eichwalde, Schulzendorf und Zeuthen weiterhin dafür einsetzen, die Fluglärmbelastung gemeinsam für alle so gering wie möglich zu halten. (jl)