Eichwalder Feuerwehr sucht Erwachsene, die in Eichwalde arbeiten
Eichwalde. „Es wird immer schwieriger tagsüber einsatzbereit zu sein“, erklärte Wehrleiterin Elke Thoms vergangenen Donnerstag auf der Jahreshauptversammlung der Eichwalder Freiwilligen Feuerwehr. Derzeit seien alle Aktiven der Feuerwehr berufstätig, die meisten aber außerhalb von Eichwalde. Ganz besonders schwierig sei es für die schweren Einsatzfahrzeuge, beispielsweise dem neuen Drehleiterwagen, tagsüber im Alarmfall Fahrer zur Verfügung zu haben. Dennoch sei die Feuerwehr im vergangenen Jahr glimpflich davon gekommen und habe immer gerade genügend Einsatzkräfte verfügbar gehabt. Insgesamt sei in den vergangenen Jahren aber das Bewusstsein für die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr in der Gesellschaft gesunken. Dabei handele es sich um eine anspruchsvolle ehrenamtliche Tätigkeit.
Weitere Kameraden unterstrichen die Forderung von Elke Thoms nach mehr freiwilligen Helfern, die in Eichwalde leben und Arbeiten. Die Freiwillige Feuerwehr habe bei weitem nicht genug Leute. Oft hätten sie Probleme gehabt, kurzfristig Fahrer für die Einsätze zu finden.
Derzeit machen 42 Kameradinnen und Kameraden, darunter acht Frauen freiwillig ihren Dienst in der Feuerwehr. Die Jugendfeuerwehr hat derzeit 14 Mitglieder, acht davon sind Mädchen. Die Gruppe der Kinderfeuerwehr der Sechs- bis Zehnjährigen besteht aus acht Kindern. Darüber hinaus bringen sich acht Mitglieder aus der Alters- und Ehrenabteilung in die Feuerwehr ein.
Beförderungen und Auszeichnungen
Befördert wurden folgende Kameradinnen und Kameraden:
- Cosima Klingemann, befördert zur Feuerwehrfrau
- Christin Günther, befördert zur Hauptfeuerwehrfrau
- Andreas Schmalfeld, befördert zum Löschmeister
- Oliver Hein, befördert zum Hauptortslöschmeister
- Kay-Peter Gerdum, befördert zum Hauptlöschmeister
Auszeichnungen erhielten
- Martin Freigang, als bester Feuerwehrmann 2010 für Eichwalde. Trotz seines Studium hatte er viel Zeit in die Feuerwehr Eichwalde eingebracht.
Aus der Hand von Manfred Gerdes, Präsident des Landesfeuerwehverbandes Brandenburg erhielten folgende Kameraden eine Auszeichnung:
- Norbert Flaschmann wurde für sein Lebenswerk bei der Freiwilligen Feuerwehr ausgezeichnet.
- Klaus Scholz ist seit 53 Jahren aktiv in der Feuerwehr. Heute ist er Leiter der Notfallseelsorge des Landkreises Dahme-Spreewald und gibt Wissen stetig an die Jugend weiter.
„Viel Arbeit gab es im vergangenen Jahr im Zusammenhang mit dem neuen Hubrettungsfahrzeug“, erklärte Thoms. Viel Zeit habe man in die Ausbildung im Umgang damit verbracht. Jeden Donnerstag von 19 bis 21 Uhr wurden die Einsatzkräfte am neuen Drehleiterfahrzeug ausgebildet. Zusätzlich gab es acht Wochenendtage zur Schulung, und darüber hinaus besuchten drei Kameraden in Ulm einen Lehrgang.
Insgesamt habe die Freiwillige Feuerwehr 30 Einsätze im Jahr 2010 gehabt. Drei Mal habe sie Brände gelöscht. Insgesamt sei die Zahl der Einsätze aber zurück gegangen. Fünf Menschen habe man durch den Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr aus Gefahren retten können. „Zum Glück hatten wir keinen Toten zu beklagen“, sagte die Wehrleiterin.
Jugendarbeit habe bei der Freiwilligen Feuerwehr in Eichwalde einen großen Stellenwert. Weiterhin wolle man damit das Interesse der Jugendlichen wecken, um so den Nachwuchs zu gewinnen. Sie hatten im vergangenen Jahr beim Wald- und Wiesenlauf mit dem Kreispokallauf, den Wettkämpfen der Kreisjugendfeuerwehren, gesiegt. Es sei vor allem der kontinuierlichen Arbeit von Jugendleiterin Kerstin Strohschein zu verdanken. So habe man im Vergangenen Jahr einen Kameraden in die Kameradschaft der Erwachsenen übernehmen können. Kerstin Schildberg, Leiterin der Kinder-Feuerwehr, habe mit dem Zwergenmarsch einen Höhepunkt der Kinderfeuerwehr in Eichwalde geboten. Im Kräftemessen der Kinderfeuerwehren aus dem gesamten Landkreis hatten sie den ersten Platz erreicht.
Beim vorbeugenden Brandschutz der Gemeinde habe die Feuerwehr bei Evakuierungsübungen, beispielsweise der Kitas und Schulen, diese unterstützt. Inzwischen gibt es vier automatische Brandmeldeanlagen in Eichwalde. Durch die Zunahme von Extremwetterlagen seien auch weitere Aufgaben auf die Feuerwehr hinzu gekommen, beispielsweise das Räumen großer Dachflächen öffentlicher Gebäue sowie das Freihalten von Hydranten. Hierfür seien andere Lösungen zu suchen. Dies seien keine Aufgaben der Freiwilligen Feuerwehr, kritisierten einige Kameraden.
Manfred Gerdes, Präsident des Landesfeurwehrverbandes, sprach seine Anerkennung für die Arbeit der Eichwalder Kameradinnen und Kameraden aus und freute sich, dass trotz der personellen Schwierigkeiten die Feuerwehr immer einsatzbereit war.
Michael Launicke, Stellvertretender Bürgermeister, entschuldigte Bernd Speer, der krankheitsbedingt nicht bei der Jahreshauptversammlung mit dabei sein konnte und dankte allen Ehrenamtlichen für ihren Einsatz. „Diese Ehrenamtliche Arbeit ist nicht normal, sondern eine Besonderheit“, hob er hervor. Insgesamt 111 Einsatzstunden und 82 Stunden außerhalb der Dienstzeit hätten die Kameradinnen und Kameraden für Instandhaltung und weitere Arbeiten aufgewendet. In diesem Jahr werde die Gemeindeverwaltung die Gefahren und Risikoanalyse des Ortes neu überarbeiten. Launicke bat um aktive Hilfe und um den Sachverstand der Freiwilligen Feuerwehr. Er bat Kreisbrandmeister Ronald Judis, auch die Freiwillige Feuerwehr Eichwalde an der Ausbildung an den speziellen Atemgeräten zu beteiligen, denn er rechne damit, dass im Zusammenhang mit dem neuen Flughafen Schönefeld auch die Eichwalder Feuerwehr im Brandfall eingesetzt werde.
Judis bestätigte, dass auch die Feuerwehr Eichwalde in Schönefeld am Flughafen BBI zum Einsatz kommen werde. In diesem Frühjahr werde es eine große Übung geben. Mindestens eine Übung im Bahntunnel und an der Bahnanlage seien vom Eisenbahnbundesamt vorgeschrieben, bevor der neue Flughafen in Betrieb geht.
Einige Kameraden mahnten an, eine Querung der Bahnlinie ohne Schranken in Eichwalde zu schaffen. Man stehe zum Teil eine viertel Stunde im Rückstau, denn die Öffnung der Schranke reiche nicht aus, um diesen abzubauen. Der Verkehr werde auch auf den Gleisen mit der Eröffnung des BBI weiter zunehmen. Dann sei es schwierig, die vorgesehene Einsatzzeit einzuhalten.
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