Mehrere tausend Menschen demonstrierten in Schönefeld gegen Flugrouten und für Baustopp

Protest aus Schulzendorf. (Foto: Jörg Levermann)
Protest aus Schulzendorf. (Foto: Jörg Levermann)

Schönefeld. Nach Schätzung des Veranstalters sollen es rund 10.000 Menschen gewesen sein, die gestern Nachmittag in Schönefeld gegen die von der Deutschen Flugsicherung (DFS) vorgeschlagenen Flugrouten des neuen Flughafens Berlin Brandenburg International (BBI) demonstrierten. Die Polizei hatte die Zahl auf etwa 4.000 geschätzt. Der Bürgerverein Brandenburg-Berlin (BVBB) protestierte für einen sofortigen Baustopp am Standort Schönefeld. Aufgerufen zur Demonstration hatte das Bündnis gegen neue Flugrouten, dem 14 Bürgerinitiativen angehören. Nur sehr wenige Bürger aus Eichwalde waren im Protestzug zu sehen, mehr dagegen aus Schulzendorf und vor allem aus Zeuthen.

„Das Mindestmaß an politischer Kultur wird nicht eingehalten“, warf Martin Henkel, Sprecher der Bürgerinitiative Zeuthen gegen Fluglärm den regierenden Politikern vor. „Wir fordern ein striktes Nachtflugverbot, keinen Großflughafen als internationales Drehkreuz, sondern das was genehmigt wurde, ein regionaler Flughafen für den Bedarf von Berlin und Brandenburg“, fügte er hinzu.

„Der Protest ist in zwischen zu einer geschlossenen Bürgerbewegung angewachsen“, sagte Markus Peichl, Sprecher des Bündnisses gegen neue Flugrouten, das zur Demonstration in Schönefeld aufgerufen hatte. Er begrüßte die Aktivisten von Bürgerinitiativen aus Rangsdorf, Lichtenrade, Kleinmachnow, Wannsee, Zeuthen, Lichterfelde, Teltow, Neukölln, Potsdam, Stahnsdorf, Treptow-Köpenick, Werder, Caputh, Schulzendorf, Friedrichshagen, Erkner, Blankenfelde und Mitstreiter aus dem Spandauer Süden. Die  Fluglärmkommission verfolge nichts Anderes als Ablenkungsmanöver und Verschleierungstaktik. Geflogen werde künftig in alle Richtungen.

Als einen unfreundlichen Akt bezeichnete Martin Henkel, Sprecher der Bürgerinitiative Zeuthen gegen Fluglärm, dass sich einige hundert Aktivisten des BVBB an die Spitze des Demonstrationszugs setzten.

„Dass die Schätzungen der Zahl der Demonstranten so weit voneinander abweichen ist sicher etwas unglücklich“, sagte Polizeipressesprecher Jens Quitschke. „Wir werden daher künftig immer auf die Angaben des Veranstalters verweisen. Denn wir sehen uns der Neutralität verpflichtet und haben kein Interesse daran, die Zahlen niedrig zu rechnen“, erklärte Quitschke.

 

Bilderstrecke

Kommentare sind geschlossen.