Grundstücksmarkt: Eichwalde hatte die wenigsten Kaufbewegungen im ersten Halbjahr 2010
Region (pm). Die Kauffallzahlen am Grundstücksmarkt des Landkreises Dahme-Spreewald nahmen im Jahr 2010 verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um zirka neun Prozent zu. Am häufigsten wurde in Königs Wusterhausen gekauft (531). Die geringsten Kaufbewegungen gab es in Eichwalde (60). Dies geht aus der kürzlich veröffentlichten Grundstücksmarktbericht des Gutachterausschusses des Landkreises Dahme-Spreewald hervor.
Mehr Umsätze durch Grundstücksverkäufe im gewerblichen Bereich
Der Geldumsatz stieg gegenüber dem Vorjahr rapide an. Dafür sorgten einzelne umsatzstarke Markttransaktionen im gewerblichen Bereich. Im brandenburgischen Landesmittel stieg der Geldumsatz deutlich um 26 Prozent, Dahme-Spreewald war erstmals umsatzstärkster Landkreis. Baureife Wohnbauflächen und bebaute Grundstücke für den individuellen Wohnbedarf waren ungebrochen nachgefragt. Die größten Geldumsätze gab es in Wildau mit rund 205 Mio. Euro, Schönefeld (55 Mio. €) und Königs Wusterhausen (43 Mio €). Den geringsten Geldumsatz verzeichnen Golßener Land, Heideblick, Märkische Heide und Unterspreewald mit jeweils etwa drei Millionen Euro.
Kaufzurückhaltung durch Debatte um Flugrouten
Die Wohnbaulandpreise waren weitgehend stabil. Die Grundstückswertentwicklung im Zusammenhang mit dem inzwischen im Ausbau fortschreitenden Flughafen Berlin-Brandenburg International BER in Schönefeld verzeichnete im Jahr 2010 keine signifikante von der allgemeinen konjunkturellen Wertentwicklung abgekoppelte Tendenz in Gemeinden die durch den Ausbau und seinen prognostizierten Folgen betroffenen sind. In der zweiten Jahreshälfte führte die aufflammende Diskussion um die Flugrouten jedoch zu spürbarer Kaufzurückhaltung in den potentiell am schwersten vom zukünftigen Fluglärm betroffenen Standorten.
Im ersten Halbjahr 2011 zeigte sich der Grundstücksmarkt im Landkreis Dahme-Spreewald sehr verhalten. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum
verringerte sich die Anzahl der abgeschlossenen Kaufverträge um 21 Prozent und der Geldumsatz ging um mehr als 45 Prozent zurück. Gründe dafür sind im zurückhaltenden Kaufverhalten der Marktteilnehmer im nördlichen Kreisgebiet und in beginnender lokaler Angebotsverknappung in einigen attraktiven Wohnstandorten zu sehen. Die Anhebung der Grunderwerbsteuer zum 1.1.2011 hat über mögliche Vorzieheffekte im vorigen Jahr wohl nur relativ wenig zum Rückgang beigetragen.
Das Bodenwertniveau zeigt sich in der ersten Jahreshälfte weitgehend stabil und weist vereinzelt steigende Tendenzen auf. Diese Aussage gilt
auch für die meisten vom Fluglärm bedrohten Standorte im Umfeld des neu entstehenden Flughafens BER. (jl)
Weitere Informationen:
- Kurzfassung des Grundstücksmarktberichtes 2010
- Der Grundstücksmarktbericht kann gegen eine Gebühr von 22,50 € bei der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses für Grundstückswerte im Landkreis Dahme-Spreewald, Reutergasse 12, 15907 Lübben (Spreewald) erworben werden.