Schulzendorfs Gemeindevertreter schreiben an Merkel, Platzeck und Wowereit
Schulzendorf, Region. In einem offenen Brief schilderten Schulzendorfs Kommunalpolitiker, welche Auswirkungen der Betrieb des neuen BBI-Flughafens Schönefeld auf die Menschen im Ort haben wird. Schulzendorf gilt neben Blankenfelde-Mahlow als eine der am stärksten betroffenen Gemeinden im Umfeld des neuen Großflughafens. Unterzeichnet haben den sechs Seiten langen Brief, Dieter Gronau (Linke), Joachim Kolberg (CDU/FDP), Bernd Puhle (Fraktion BürgerBündnis freier Wähler) und Hans-Georg Bäumer als Einzelunterzeichner.
Mit dem Brief wollen die Unterzeichner die Politiker dazu „bewegen, endlich Denkverbote abzuschaffen und ehrliche Konsequenzen für Ihr zukünftiges Handeln zu ziehen.“ Die Planfeststellungsbeschluss angegebene Anzahl von 40.000 von Fluglärm betroffenen Bürgern habe sich als falsch herausgestellt. Nunmehr rechne man mit mehr als 140.000 Menschen, die vom Fluglärm beeinträchtigt würden.
Die Schreiber beziehen sich in ihrem offenen Brief auf den Abschlussbericht der Deutschen Flugsicherung (DFS), den sie auf der Sitzung der Fluglärmkommission am 6. Juni 2011 vorlegte. Demnach werde bei Abflügen Richtung Osten auch der Süden der Gemeinde überflogen. Die Kommunalpolitiker befürchten, dass insbesondere Schule, Hort, mehrere Kindertagesstätten mit mehr als 800 Kindern massiv vom Fluglärm beeinträchtigt würden. Sie bezweifeln, dass sehr große Maschinen nicht vor dem Ort nach Süden über der Autobahn abschwenken könnten, so wie es nach den Plänen der DFS für die kleineren Jets vorgesehen ist.
Bei der geringen Überflüghöhe von rund 210 Metern läge der zu erwartende Fluglärm zwischen 50 und 65 Dezibel (A), teilweise sogar zwischen 70 und 80 Dezibel (A). Ebenso kritisierten sie den eingeschränkten Nachtflugbetrieb zwischen 23 und 5 Uhr.
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