Pianist Fjodor Abasa beeindruckte mit Liszt-Sonate
Eichwalde. Pfarrerin Christine Leu hatte es bei ihrer Begrüßung auf den Punkt gebracht: „Was gibt es besseres, als bei diesem eisigen Wetter hierher ins Konzert zu kommen.“ Die mehr als einhundert Besucher sollten ihren Weg am vergangenen Sonntag nicht bereuen. Drei russische Musikerinnen und Musiker, alles Studenten beziehungsweise Absolventen des Staatlichen Konservatoriums in St. Petersburg boten ein anspruchsvolles und abwechslungsreiches Konzert, das von Beethoven bis Rachmaninow reichte.
Besonders der zwanzigjährige Pianist Fjodor Abasa beeindruckte, hatte er doch alle Programmstücke zu begleiten, trat zweimal solistisch auf. Höhepunkt des Abends war die b-moll-Klaviersonate, op. 861, von Franz Liszt. Diese längste einsätzige von Liszt komponierte Sonate war recht kurzfristig anstelle einer Prokofjew-Sonate mit ins Programm aufgenommen worden. Abasa trug Liszts Werk virtuos und kraftvoll vor.
Auch mit den beiden Musikerinnen, Deniza Akchurina am Cello und Xenia Petrasch auf der Violine, war das Trio exzellent besetzt. Mit dem Trio Nr. 2 in c-moll, op. 66, von Mendelssohn Bartholdy setze das Kammermusik-Ensemble aus St. Petersburg einen sehr konzertanten Abschluss und erntete damit großen Beifall. Angesichts des lang gewordenen Abends gab es bedauerlicherweise keine Zugabe.
Zuvor berichtete in der Pause Wladimir Eduardowitsch Schnittke über die Arbeit von Memorial, der ältesten Menschenrechtsorganisation Russlands. Wie sie von Sicherheitsdiensten beobachtet wurden und werden, welchen Schikanen sie in den verschiedenen Städten Russlands, wo Memorial seine Standorte hat, ausgesetzt sind. Auch, wie sie in Vorbereitung der diesjährigen Wahlen als oppositionelle Gruppierung, beschnitten werden sollen.
Der Erlös dieses Benefizkonzertes – es kamen rund 900 Euro zusammen – kommt der sozialen Arbeit von Memorial zugute. Ingesamt gibt das Kammermusik-Ensemble bei seiner diesjährigen Deutschlandtournee fünf Konzerte. Erfahrungsgemäß ist der Auftritt in Eichwalder immer das meist besuchte. (buschek)
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