Kommentar: Medienschelte des Bürgervereins Brandenburg-Berlin hilft nicht, sondern sie schadet
Wer nicht im Sinne des Bürgervereins Brandenburg-Berlin (BVBB) berichtet oder gar überhaupt nicht berichtet, bekommt immer häufiger üble Beschimpfungen von der Bürgerinitiative zu hören. Dabei sollte doch der Ehrenvorsitzende Ferdi Breidbach wissen, wie die Medien ticken. Denn er erklärt immer wieder gern, er sei selbst Journalist.
Da werfen die Kritiker des neuen Hauptstadtflughafens BBI den Kolleginnen und Kollegen von Presse, Funk und Fernsehen vor, Hofberichterstattung zu betreiben und den Regierenden hörig zu sein. Wer auf diese Art regelmäßig beschimpft wird, wird sich auf die Dauer abwenden, da er sich als unerwünscht empfindet.
Niemand will tendenziöse Berichte lesen, sondern objektiv informiert werden. Zur journalistischen Sorgfaltspflicht gehört es eben auch, alle Seiten eines Problems zu beleuchten und somit auch die jeweilige Gegenseite zu befragen. Da helfen auch keine noch so polemisch verfassten „Pressemitteilungen“, die Berichterstattung zu beeinflussen. Ebenso unprofessionell ist es, die Presse überhaupt nicht über die geplante Demonstration am 10. Februar 2012 zu informieren und dann zu kritisieren, dass keine Vertreter der Medien vor Ort sind.
Wer die Pressearbeit der Bürgerinitiativen kritisch unter die Lupe nimmt, wird feststellen, dass jene Initiativen, die Pressearbeit mit ehrlichen Absichten betreiben, mit Journalisten auf Augenhöhe kommunizieren können, erfolgreicher sind. Sie erreichen ihr Ziel – nämlich, dass über ihr Anliegen berichtet wird – deutlich häufiger. Dem BVBB sei geraten seine Mitstreiter, die mit Presse, Funk und Fernsehen kommunizieren sollen, in Seminaren zu schulen. Anbieter gibt es dafür zuhauf.