Ein Hafen für Eichwalde – Investor stellte Ideenkonzept vor
Eichwalde. Ein Ideenkonzept, wie das Grundstück südlich der Badewiese entwickelt werden könnte, stieß gestern Abend bei Bürgern und Kommunalpolitikern im Ausschuss für Ortsentwicklung auf heftige Kritik. Die Gemeinde hatte das Anwesen, auf dem sich eine Bauruine befindet, 2007 als Bauland für rund 550.000 Euro erworben – für damalige Verhältnisse ein Schnäppchen. Der Investor, die Feinstern GmbH in Gründung, hatte Ideen erarbeitet, wie das Grundstück bebaut aber auch zum Teil öffentlich genutzt werden könnte. „Die Präsentation ist auch eine Chance, eigene Ideen mit unterzubringen“, sagte Bürgermeister Bernd Speer.
Ideenkonzept sieht Wohnbebauung, Hafen, Steg mit Seepromenade und Restaurantschiff vor
Die Projektskizze sieht neben einer kleinen Hafenanlage, umsäumt von 16 Reihenhäusern, elf freistehenden Einfamilienhäusern, sowie einem größeren Gebäude für Sonderfunktionen und einem weiteren größeren Reihenendhaus vor. Der Clou an der Anlage ist ein rund 100 Meter langer Steg mit Bootsliegeplätzen, an dessen Ende ein Restaurantschiff festmachen soll. Eine Anlegestelle für Wasserwanderer ist ebenso vorgesehen. Das Anglerheim würde als Neubau mit Steganlagen am Ende der Friedenstraße errichtet.
„Das Ideenkonzept ist eher in städtebaulicher Hinsicht zu betrachten“, betonte Architekt Philipp Rentschler gegenüber den Eichwalder Nachrichten. Die Größe des Steges richte sich nach dem tatsächlichen Bedarf.
Kommunalpolitiker haben Bedenken
„Ich finde das Ideenkonzept interessant, aber habe Bedenken“, sagte Margit Siegmund von der WIE-Fraktion. Es gebe heute schon zu wenig öffentliche Grünflächen in Eichwalde. Die Realisierung des Projektes sehe sie nur über den Weg der Privatisierung. Auch für die Gemeinde sei das Projekt nicht zum Nulltarif zu haben ist.
„Es gibt Elemente, die müssen öffentlich bleiben“, erklärte Bürgermeister Speer. Allerdings seien auch private Grundstücke vorgesehen, die bebaut würden. Auch die Badewiese habe ein bestimmtes Anspruchsprofil wie öffentliche Toiletten, die natürlich erhalten blieben. Auch ein kleiner Kiosk sei möglich.
„Der Entwurf gefällt mir“, sagte Wolfgang Burmeister, Sachkundiger Einwohner im Ausschuss. „Aber näher betrachtet, gefällt er nicht.“ Die Dimension der Steganlage halte er für übertrieben.
Andreas Dittler-Klingemann (SPD) kritisierte die massive Verdichtung auf dem Grundstück an der Lindenstraße 4. Für Eichwalde sei es einfach nicht passend, es füge sich so nicht in den Ort ein. Außerdem sei das Wohnen nicht ohne Konflikten mit Nutzung der Badewiese möglich.
Wolf Carius (Grüne/Bündnis 90) kritisierte, dass die Anlegestelle für Wasserwanderer nur ein Vorwand sei. Anlage lade aus seiner Sicht nicht unbedingt dazu ein, Wasserwanderer anzulocken. Diese Ansicht wollte Bürgermeister Speer nicht teilen. Die Gemeinde sei nun aber an dem Punkt, an dem man über konzeptionelle Ansätze reden müsse. Vorgabe der Gemeinde sei es, etwas vorzustellen, was im Sinne des Konzeptes schlüssig sei und Spezifik des Ortes Rechnung trage.
Hinter der Feinstern GmbH i. G. stehen die Architekten Philipp Rentschler und Karsten Sahner. Das Architekturbüro Philipp Rentschler Architekten tritt hierbei als Planer auf. Für die Projektskizze musste die Gemeinde kein Geld in die Hand nehmen.
Weitere Informationen:
- Ideenkonzept von Feinstern GmbH i. G./Philipp Rentschler Architekten als (PDF)