Investor plant Eigenheime mit Hafen an der Dahme – Architekt stellte überarbeitete Version der Ideen für Wassergrundstück vor
Eichwalde. Erneut war das Wassergrundstück Lindenstraße 4 Thema im Ausschuss für Ortsentwicklung, der im August tagte. Investor Philipp Rentschler von der Feinstern GmbH i. G. zeigte den Kommunalpolitikern und einigen wenigen interessierten Bürgern eine überarbeitete Version seiner Ideen, wie das Baugrundstück künftig entwickelt werden könnte. Das Grundstück grenzt direkt an die Badewiese am Zeuthener See und ist derzeit für die Nutzung für Freizeit und Erholung zum größten Teil öffentlich zugänglich. Bereits im Mai hatte Rentschler eine erste Version seiner Ideen im gleichen Ausschuss präsentiert und stieß damit bei Kommunalpolitikern und Bürgern auf Kritik. Die neuen Ideen wurden von einigen Gemeindevertretern deutlich wohlwollender aufgenommen.
Räumlich betrachtet ist der geplante Hafen zur Badewiese hin mit einer Treppe als Zugang zum Wasser geöffnet. Ferner ist nun an der rechte nördlichen Ecke am Hafen ein Gebäude vorgesehen, das eventuell als kleines Hotel oder Pension genutzt werden könnte. Im Gebäude könnten auch die Angler untergebracht werden, so Rentschler.
Der Steg ist in den aktuellen Planungen von ursprünglich 92 auf 84 Meter gekürzt worden. Am Ende des Steges könnte ein Restaurantschiff festmachen. Derzeit seien es lediglich Ideen, die später in einen Bebauungsplan münden sollen. Gegenüber der ersten Planung hat sich die Anzahl der freistehenden Häuser von ursprünglich elf auf nun 15 Gebäude erhöht. Dazu haben die Philpp Rentschler Arichtekten, die für die Feinstern GmbH i.G. die Planungen realisieren, die Flächen der Grundstücke für die Ein- und Mehrfamilienhäuser verringert. Darüber hinaus sind die Grundfläche der Häuser teilweise etwas verkleinert worden. Die Anzahl der Reihenhäuser hat sich deutlich verringert. Von ursprünglich 18 sind nun 12 Reihenhäuser vorgesehen.
„Wichtig ist zu berücksichtigen, dass sowohl die freistehenden als auch die Reihenhäuser als Ein- oder Mehrfamilienhäuser entwickelt werden können. Selbstverständlich ist auch Mehrgenerationen-Wohnen denkbar“, erklärte Architekt Philipp Rentschler gegenüber den Eichwalder Nachrichten. Eine größere Fläche nehme nun der so genannte Sonderbau ein, der eine öffentliche Funktion beinhalten solle. Diesen habe es in ähnlicher Form bereits im ursprünglichen Plan gegeben, allerdings kleiner. Durch die neue Nutzung benötige dieser daher eine etwas größere Fläche, so Rentschler.
Sebastian Holweg, Geschäftsführer der Media Mar Consulting GmbH, stellte die Schönheit, der Wasserregion und die Vernetzung von Eichwalde innerhalb des Wasserwegenetzes in Brandenburg heraus. Die Media Mar Consulting GmbH hatte im Jahr 2009 für Landesregierung einen Entwicklungsplan für den Wassersport in Brandenburg erstellt. Im Land gibt es demnach sieben Hauptwasserwanderrouten, eine davon ist die Dame. Die Wasserflächen werden stark frequentiert, auch von Touristen aus dem Ausland. Areal mit Bauruine habe eine hervorragende freizeitorientierte Lage, die auch dazu genutzt werden sollte, so Holweg.
Bürgermeister will eine Richtungsentscheidung
„Wir müssen zum Ende des Jahres wissen, in welche Grundrichtung die Entwicklung gehen soll“, sagte Bürgermeister Bernd Speer und forderte damit zum sachlichen Umgang mit dem Thema auf. Bei der Entscheidungsfindung sehe er den Anglerverein als wichtigen Partner, wenn konkrete Planung anstünden. Dieser hatte in der Bürgerfragestunde moniert, an der Entwicklung von Ideen für das Grundstück bisher nicht beteiligt gewesen zu sein.
Offensichtlich werden die Belange des Anglervereins von Kommunalpolitikern höher bewertet, als jene des Badewiesenvereins, der in der Vergangenheit öffentliche Diskussionen im Zusammenhang mit dem Nachbargrundstück der Badewiese initiierte. Christel Marggraf hatte in der Bürgerfragerunde auf einen Ortstermin des Vereins aufmerksam gemacht, bei dem es auch um Alternativen für das Grundstück gehen soll. „Das was am 1. September an der Badewiese stattfindet, ist nicht das, womit sich dieser Ausschuss auseinander setzen wird“, sagte Martin Kalkoff (Linke), Vorsitzender des Ausschusses und machte damit deutlich, sich nicht mit den Ideen von engagierten Bürgern im Ausschuss beschäftigen zu wollen. (Ergänzung, 11.9.2012: Allerdings relativierte Kalkhof seine Aussage später und ließ Einvernehmen darüber feststellen, dass später auch die Vorschläge der Arbeitsgruppe Badewiese und auch Ergebnisse der öffentlichen Diskussion am 1. September in die weiteren Beratungen des Ausschusses einfließen sollen.)
Dieter Brommund (CDU) kritisierte die dichte Bebauung auf der gesamten Grundstücksfläche und forderte, dass alle Interessengruppen stärker in die Entwicklung der Ideen eingebunden werden sollen. „Wir arbeiten hier nicht mit dem Maximum der bebaubaren Fläche,“ erklärte Philip Rentschler dazu. Denn die Dichte der Bebauung sei nur ein Aspekt in der ganzen Sache und machte auf die Schwierigkeit aufmerksam, als Investor ebenso auch Käufer für die Immobilen finden zu müssen. „Denn wenn es zu Dicht bebaut wird, dann kippt die ganze Sache“, so der Architekt.
- Wassersportentwicklungsplan des Landes Brandenburg