Ultra-Langsteckenläufer wollen Städtepartnerschaft sportlich intensivieren

Ośno Lubuskie (Polen)/Eichwalde. Rund 104 Kilometer hatten die beiden Ultra-Langstreckenläufer Bernd Kutz und Jörg Levermann in den Beinen, als sie am Samstag (8.6.2013) Abend unter Applaus das Ziel auf dem Eichwalder Rosenfest erreichten. Um vier Uhr am Morgen waren sie gemeinsam mit Robert Kiewra, einem Marathonläufer aus Ośno Lubuskie, gestartet. Er begleitete die beiden Ausdauerläufer die ersten rund 34 Kilometer bis nach Słubice. Dort hatte sein Freund einen Verpflegungspunkt vorbereitet. Insgesamt waren die beiden Läufer 15:37:55 unterwegs.

Um 4:07 Uhr erreichen die Langstreckenläufer die Ortsgrenze von Osno Lubuskie. (Foto: Jörg Levermann)
Um 4:07 Uhr erreichen die Langstreckenläufer die Ortsgrenze von Osno Lubuskie. (Foto: Jörg Levermann)

„Das Besondere war einerseits diese Spontanität, aber auch die große Sache, den Langstreckenlauf in Angriff zu nehmen. Wir haben sehr viele nette polnische Landsleute kennen gelernt, obwohl wir mit unserem Englisch nicht weiter kamen. Überraschend war für uns die Freundlichkeit, mit der uns die polnischen Landsleute aufnahmen“, erzählte Langstreckenläufer Kutz. „Der Höhepunkt war für mich der festliche Empfang in Eichwalde. Ein junger Mann sprach uns an und war extrem beeindruckt von unserem Lauf“, fügte der Berliner hinzu. Es sei ein tolles Erlebnis gewesen, bei der Premiere zu laufen und er wolle im nächsten Jahr unbedingt wieder dabei sein. Zu einem gemeinsamten Europa gehöre auch so etwas dazu. Es seien die Menschen, die für ein gemeinsames Europa stünden und nicht nur Paragrafen und Verordnungen.

„Für viele Menschen ist es schwer nachvollziehbar, wie man mehr als 100 Kilometer am Stück laufen kann“, sagte Jörg Levermann aus Eichwalde, der die Premiere des Laufs zwischen Osno Lubuskie und Eichwalde organisierte. „Wir haben so eine lange Distanz nicht zum ersten Mal gemacht. Für uns war der Lauf auch eine Vorbereitung auf die 100Meilen Berlin, einem Ultra-Langstreckenlauf auf dem Berliner Mauerweg“, erläuterte Levermann. Der 160,9 Kilometer lange Ultra-Marathon findet in diesem Jahr am 17. und 18. August statt und wird von der LG Mauerweg Berlin e.V. veranstaltet.

Im nächsten Jahr möchte Levermann den Lauf von Osno Lubuskie nach Eichwalde wiederholen und mehr Laufbegeisterte aus Polen und Deutschland dafür gewinnen. Ziel des sportlichen Ereignisses am Rande des Rosenfestes sei es, die Partnerschaft zwischen Osno Lubuskie und Eichwalde auch auf sportlicher Ebene zu intensivieren, so Levermann. Nach Möglichkeit sollen auch Läuferinnen und Läufer einzelne Etappen mitlaufen oder auch als Staffelläufer dabei sein können. Denkbar sei es auch, dass der Lauf von Radfahrern auf den letzten 20 Kilometern begleitet wird und dass auf den letzten zehn Kilometern Läufer aus Eichwalde der Gruppe aus Polen entgegen kommen. „Es ist vor allem kein Wettkampf, sondern das gemeinsame Lauferlebnis steht im Vordergrund“, betonte Levermann.

Bei Bürgermeister Stanisław Kozłowski in Osno Lubuskie stieß die Idee auf sehr positive Resonanz. So diskutierten die beiden Athleten ausgiebig mit dem polnischen Lokalpolitiker und dem polnischen Marathon-Läufer Robert Kiewra darüber, wie sich das Projekt längerfristig entwickeln lässt. Auch Bürgermeister Bernd Speer in Eichwalde findet die Idee prima. Beide Gemeinden unterstützten die Premiere. So wurden die Sportler in Rzepin, einem Nachbarort von Osno Lubuskie, abgeholt und zum Hotel gebracht und in Eichwalde standen die Duschen der Radelandhalle zur Verfügung.

Fotostrecke:

Weitere Informationen:

  • GPS-Daten von Osno Lubuskie nach Frankfurt Oder (ursprünglich geplante Route)
  • GPS-Daten von Osno Lubuskie nach Frankfurt Oder (tatsächlich gelaufene Route)
  • GPS-Daten von Frankfurt Oder nach Eichwalde