Mit wenigen Strichen das Wesentliche von Landschaften erfassen
Eichwalde (pm). Der Eichwalder Grafiker und Maler Franz Sager stellt in der Eichwalder alten Feuerwache Radierungen und Zeichnungen der vergangenen 30 Jahre aus. Entgegen dem heutigen Trend, bei dem große Formate und ein Rausch von Farben in raffinierten Techniken dominieren, sind Sagers Bilder kleinformatige, schwarzweiße Druckgrafiken und Zeichnungen. Am Freitag, 2. August 2013 um 19 Uhr wird die Ausstellung eröffnet und wird bis zum 1. September 2013 jeweils freitags bis sonntags geöffnet sein.
Der in Weimar geborene Künstler begeisterte sich schon sehr früh für diese alte künstlerische Drucktechnik. Die erste Radierung fertigte er zwischen 1967 und 1970 im Rahmen seiner Ausbildung zum Leiter für künstlerische Zirkel an. Gelernt hatte Sager zwischen in der Druckwerkstatt der Weimarer Künstler beim Meister der Druckgrafik Otto Paetz.
Während seines Grafikdesign-Studium von 1971 bis 1975 in Berlin nutzte er ausgiebig die Möglichkeiten in den Druckwerkstätten sich mit den Techniken des Tiefdrucks, der Lithographie und des Siebdrucks zu beschäftigen. Später als freiberuflicher Künstler in Berlin-Köpenick leitete er einen Druckgrafikzirkel im dortigen Studio Bildende Kunst.
In den siebziger und achtziger Jahren waren in der DDR unter Künstlern so genannte Plein Airs sehr. Das war das Malen und Zeichnen unter freien Himmel, meist an der Ostsee und in Mecklenburg. Daraus entstanden Radierungen von Landschaften, welche wiederum auf den Grafikmärkten von Sammlern und als Geschenke gern gekauft wurden.
Bei den in der Alten Feuerwache gezeigten Landschaften ist es das Bestreben, mit wenigen Strichen das Wesentliche der jeweiligen Landschaften zu erfassen. Franz Sager möchte diese Ausstellung auch als ein Plädoyer für das Naturstudium verstanden wissen. Das Zeichnen gehört zu den Grundlagen eines Malers und Grafikers wie bei einem Musiker die Kenntnis der Noten. Es schult das Auge für Formen und Proportionen. Es ist die Grundlage für sein gesamtes späteres Schaffen. Gut gefällt Franz Sager der Ausspruch des Schweizer Malers Karl Stauffer-Bern der vor 150 Jahren sagte: „Was nicht der Natur abgelauscht ist … und mit ihr im Verhältnis steht von Ursache und Wirkung … ist Virtuosentum, nicht Kunst im wahren Sinne.“
Damit die Besucher der Ausstellung nicht ganz ohne Farbe auskommen müssen, sind im oberen Teil der Galerie einige Bilder ausgestellt, welche in den letzten Monaten entstanden sind. Geöffnet ist die Werkschau jeweils Freitag und Sonnabend von 15 bis 18 Uhr sowie Sonntag von 10 bis 14 Uhr. Veranstaltet wird diese Ausstellung vom Förderverein Platz am Plumpengraben. Unterstützt wird sie von der Gemeinde Eichwalde. (jl)