Eichwalde ist fassungslos: Menschen trauern und sind bestürzt über den Mord an Alyssa B.
Eichwalde. Am Tag, nach dem die 14-jährige Alyssa B. in der Heinrich-Heine-Allee am Eichenparkstadion erstochen wurde, herrscht im Ort eine bedrückte Stimmung. Viele Eltern betrachten Eichwalde als einen Ort, in dem ihre Kinder in Sicherheit und Geborgenheit aufwachsen können. Derartige Gewalt war hier bislang kaum vorstellbar. Auch der Ortschronist, Wolfgang Flügge, konnte sich an keinen ähnlichen Vorfall in den vergangenen zehn Jahren erinnern.
Am Vormittag brachten Anwohner, Schülerinnen und Schüler Kerzen, Blumen und Plüschtiere an den Ort des Verbrechens. Jemand hatte ein Kreuz in den Boden geritzt. Betroffenes Schweigen und Trauer war in ihren Gesichtern abzulesen. Bis heute Mittag hatten mehr als 200 Menschen in einem Online-Kondolenzbuch ihre Betroffenheit und Trauer von der Seele geschrieben. Minütlich wurden es mehr.
Alyssa B. besuchte Oberschule in Wildau
Schockiert und fassungslos waren die Schülerinnen und Schüler der Ludwig-Witthöft-Oberschule in Wildau, als sie vom Tod ihrer Schulkameradin erfuhren. Die Schulleitung hatte die Schüler in der ersten Stunde informiert, unterstützt von einem Schulpsychologen, der für Gespräche mit den Schülern bereit stand.
Staatsanwaltschaft und Mordkommission ermitteln
„Die Staatsanwaltschaft Cottbus ermittelt gegen einen 20-jährigen Tatverdächtigen wegen der Tötung seiner 14 Jahre alten Freundin“, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung der Polizei und Staatsanwaltschaft. Demnach habe er das Mädchen am gestrigen Nachmittag in Eichwalde aufgesucht und im Zuge eines dabei entstandenen Streits erstochen. Ein jugendlicher Bekannter des Opfers, der bei der Tat anwesend gewesen sei, habe versucht dem Mädchen zu helfen und sei dabei selbst verletzt worden.
Die Polizei habe den Tatverdächtigen kurz nach der Tat auf den Bahngleisen festgenommen. Die zwischenzeitlich von der Mordkommission aufgenommenen Ermittlungen dauerten an. Die Staatsanwaltschaft werde heute beim zuständigen Amtsgericht einen Haftbefehl gegen den Tatverdächtigen wegen Mordes beantragen, so Oberstaatsanwalt Gernot Bantleon in der Presseerklärung.
Ein Notfallseelsorger des Landkreises hatte gestern Abend Alyssas Eltern zusammen mit der Polizei und einer Notärztin die schreckliche Nachricht überbracht. Sie waren tief geschockt. Auch er kam heute am Vormittag zum Tatort, brachte eine Kerze und ein Kuscheltier mit und konnte seine Tränen kaum unterdrücken, als er mit Medienvertretern sprach.
„Das Verbrechen hat uns kalt erwischt. Denn wir waren im Glauben, hier gut und behütet leben zu können“, sagte Bürgermeister Bernd Speer. Für ihn sei nun der Schutz der Angehörigen wichtig. „Jetzt geht es um die Aufklärung der Hintergründe durch die Staatsanwaltschaft, damit wir alle das Geschehene verarbeiten können.“ An Spekulationen wolle er sich nicht beteiligen.
Kommentare sind geschlossen.