Badewiese: Niemand hat die Absicht einen Zaun zu errichten – oder doch?
Eichwalde. Idyllisch leuchtete das Ufer des Schmöckwitzer Werder in der tief stehenden Abendsonne, als sich Gemeindevertreter, Anwohner und Sprecher von Bürgerinitiativen am Dienstag an der Badewiese zum Meinungsaustausch trafen. Daneben waren nur wenige Menschen auf dem Gelände am Ufer des Zeuthener Sees und nahmen kaum Notiz von dem abendlichen Treffen. Hintergrund sind Lärmbelästigungen im Umfeld des öffentlichen Wasserzugangs von Eichwalde.
Für junge Leute ist die Badewiese in lauen Sommernächten besonders attraktiv. Sie kommen nicht nur aus Eichwalde, sondern auch aus Berlin, Königs Wusterhausen und Nachbargemeinden. Ganz sicher haben fest installierte Bänke, Ruheliegen, das Basketballplatz, das Beachvolleyball-Feld und die Spielgeräte für die jüngsten Besucher des öffentlichen Grundstücks zur Steigerung der Anziehungskraft beigetragen. Nach Einschätzung von Anwohnern sind es durchaus mehrere hundert junge Menschen, die sich Abends zum gemütlichen Plausch bei mitgebrachten Getränken treffen. Die meisten verhielten sich zwar ruhig, es gebe aber immer wieder kleinere Gruppen, die für Lärm sorgten erklärten Anwohner. Wie nächtlicher Ruhestörung an der Badewiese Einhalt geboten werden kann, darüber gingen die Meinungen bei Anwohnern, Gemeindevertretern und Bürgerinitiativen weit auseinander. Während ein Anwohner von der Berliner Seite der Lindenstraße sich dafür einsetzte, dass die Badewiese nur noch bis 22 Uhr besucht werden kann und mit einem Zaun abgesperrt werden soll, sprach sich eine Anwohnerin deutlich gegen einen Zaun aus. Auch die Gemeindevertreter wollen keinen Zaun an der Badewiese, zeigten aber Verständnis für die Nöte Anwohner.
Unklar ist, wie die neue Badewiesen-Satzung künftig besonders in den späten Nachtstunden durchgesetzt werden soll. Auch hier gingen die Meinungen weit auseinander. Nach den Vorstellungen einiger Anwohner sollte dies durch die Polizei durchgesetzt werden. Ortspolizistin Manja Mück sah darin aber kaum eine Möglichkeit, da die Polizei in Brandenburg über sehr wenig Personal verfüge. Das ist in der Vergangenheit auch von Anwohnern beobachtet worden. Es habe viel zu lange gedauert, bis sie vor Ort waren. Da seien die Ruhestörer schon längst wieder abgezogen. Vor Jahren habe es mal einen privaten Sicherheitsdienst gegeben, der an der Badewiese Präsenz gezeigt habe. Der Effekt sei sehr gut gewesen, berichtete ein Nachbar. Die Jugendlichen seien einfach nicht mehr gekommen.