Eichwalder sind sauer auf die Bahn
Eichwalde. Die Eichwalder sind inzwischen richtig sauer und wollen sich den weiteren Aufschub der Umgestaltung des Bahnhofs mit barrierefreiem Zugang nicht länger bieten lassen. Besonders Menschen mit körperlichen Einschränkungen, Rollstuhlfahrer, Senioren, aber auch Eltern mit Kinderwagen und Radfahrer brauchen den barrierefreien Zugang zum Bahnhof und das so bald wie möglich. Ein Aktionsbündnis von Bürgern und Parteien und die Wählergemeinschaft Eichwalde rufen daher zu einem Bürgerforum am 20. November 2014, 19 Uhr in der Alten Feuerwache in Eichwalde auf. Dabei soll darüber diskutiert werden, wie den Forderungen gegenüber der Deutschen Bahn mehr Nachdruck verliehen werden kann. Für Freitag, 5. Dezember 2014 haben sie eine Demonstration vor der Zentrale der Deutschen Bahn in Berlin geplant.
Barrierfreier Zugang erst 2030?
Im September hatte die Deutsche Bahn der Gemeinde Eichwalde mitgeteilt, den Umbau des Eichwalder Bahnhofs, der einen barrierefreien Zugang zum Bahnsteig bekommen soll, erst einmal auf Eis zu legen. Erst nach 2020 will der Konzern mit den konkreten Planungen beginnen. Dabei hatten die Verwaltung und die Deutsche bahn bereits seit 2006 konkret über Planung und Baubeginn verhandelt. Die Eichwalder Bürger indes befürchten, dass sie erst 2030 einen barrierefreien Zugang zum Bahnsteig haben werden.
Rund 1,6 Millionen Euro hatte bereits 2012 die Gemeinde Eichwalde aus dem eigenen Haushalt für den Bau zweier Rampen am S-Bahnhof bereit gestellt, um sich an dem Umbau mit barrierefreiem Zugang zum Bahnsteig zu beteiligen, denn die Deutsche Bahn will die Kosten nicht allein tragen. Dass der Konzern das Projekt nun erneut verschiebt, können viele Eichwalder nicht nachvollziehen. Denn eine Verkehrszählung aus dem Jahr 2009 hatte ergeben, dass täglich rund 5.700 Menschen den Bahnhof nutzen. Der behindertengerechte Zugang zum öffentlichen Nahverkehr ist essenziell. Ein Großteil der 166 S-Bahnhöfe in Berlin sei bereits barrierefrei umgebaut worden. „22 davon sind immer noch nicht behindertengerecht“, sagte Alf Hamann von der Wählerinitiative vergangene Woche Freitag bei einem Koordinierungstreffen von interessierten Bürger und Kommunalpolitikern.
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