Horst Bosetzky hat den Südosten Berlins literarisch verarbeitet
Eichwalde (pm). Auf den Tag genau am 123. Geburtstag der Gemeinde Eichwalde krönt die Lesung mit Horst Bosetzky die aktuelle Foto-Ausstellung in der Alten Feuerwache, die sich zu einem echten Publikumsmagnet entwickelt hat. Mehrere hundert Menschen haben inzwischen die Ausstellung und Dokumentation der Grenzanlage mit Fotos von Burkhard Fritz besucht.
Wie bereits zur Eröffnung der Ausstellung, wird bei der Lesung der Schriftsteller Horst Bosetzky am Sonntag, 20. März 2016 ab 18 Uhr in die Alte Feuerwache kommen und aus seinen neuesten Werken lesen. Wie kein anderer Autor verband er in seiner neunbändigen Familiensaga bedeutende Kapitel preußisch-deutscher Geschichte mit der literarischen Darstellung schicksalhafter historischer Entwicklungen Berlin-Brandenburgs. Wenn ein Literat prädestiniert ist, als Zeuge und Chronist der dramatischen Situation des in West und Ost geteilten Berlin der Nachkriegszeit herangezogen zu werden, dann ist das ohne Zweifel Horst Bosetzky.
Bosetzky hat konfliktreiche Ost-West-Entwicklung miterlebt
In Neukölln aufgewachsen, mit einer über alles geliebten Großmutter in Schmöckwitz, bei der er so oft es ging zu Besuch war, hat der Schriftsteller die konfliktreiche Ost-West-Entwicklung nicht nur hautnah miterlebt, er war Teil dieses Schicksals. Eben davon berichtet er in mehreren Bänden der genannten Familiensaga. Dort beschreibt er auch verschiedene Erlebnisse, die unmittelbar mit jener Grenze zwischen Eichwalde und Berlin zu tun haben, die Gegenstand der Ausstellung ist.
Im Heimatheft Nummer 10 des Heimatvereins Eichwalde („Geteilte Welt, Kalter Krieg – Grenzort Eichwalde“), in dem die welt-, deutschland- und berlingeschichtlichen Hintergründe dieser Grenze bei Eichwalde spannend erzählt werden, ist aus den Romanen umfangreich zitiert worden.
Biografisches humorvoll erzählt
Am Sonntag Abend der Autor aus seinen neuesten Büchern, „Literarische Trostpflaster“ und „Eingebunkert“. Ersteres ist eine Art Autobiografie des Schriftstellers, die sich aus ungemein humorvoll erzählten Episoden seines Lebens zusammensetzt. Mit „Eingebunkert“ legt der Krimi-Autor einen neuen Roman vor. Dieser ist nicht nur ungewöhnlich spannend, wie man das von einem Bosetzky-Krimi gewöhnt ist. Er dürfte überdies für alle Leser interessant sein, die im südöstlichen Umland von Berlin zuhause sind, oder auch für jene, die diese landschaftlich schöne Ecke kennen und mögen. Es geht nämlich um einen Bunker in Schmöckwitz, unweit des Langen Sees, von dem noch heute Teile erkennbar sind.
Die Eichwalder Buchhändlerin Petra Schattauer wird beide Bücher am Leseabend in der Alten Feuerwache zum Kauf anbieten. Bosetzky erfüllt auch Signierwünsche. Der Eintritt zur Lesung kostet 7 Euro. Karten gibt es im Vorverkauf in der Eichwalder Buchhandlung in der Bahnhofstraße 87.
Die Ausstellung ist wegen der großen Nachfrage bis zum 3. April verlängert worden. An jedem Wochenende von Freitag bis Sonntag und über die Osterfeiertage (außer Karfreitag) ist sie jeweils von 15 bis 18 Uhr geöffnet. (jl)