Kammerkonzert: Vom Barock zur Neuen Musik
Eichwalde (pm). Werke von Cécile Chaminade, Carl Philipp Emanuel Bach, Carl Reinecke, Sigfrid Karg-Elert und François Borne stehen beim Kammerkonzert der Flötistin Elizaveta Birjukowa und des Pianisten Christoph Ritter auf dem Programm. Das Konzert am Sonnabend, 2. April 2016, das vom Freundeskreis der Alten Feuerwache Eichwalde e.V. veranstaltet wird, beginnt um 19 Uhr.
Elizaveta Birjukowa ist in Zentralrussland aufgewachsen und kam als 16-jährige nach Deutschland. Während ihres Studiums an der Leipziger Musikhochschule vertiefte sie die stilistische Auseinandersetzung mit der Barockmusik und entdeckte für sich darüber hinaus die Welt der Neuen Musik. Im Rahmen eines Aufbaustudiums in Weimar bekam Elizaveta Birjukova zur in Leipzig intuitiv begonnenen Selbstrealisierung als Solistin in der konzert- und Ensembletätigkeit frische Impulse. Reisen nach Frankreich zu Barockmusikfestivals, Solo-Auftritt und Stipendienpreis der Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik, Aufführung des Konzertes von Carl Reinecke beim Internationalen Festival „Junge Stars des 21. Jahrhunderts“ in Samara/Russland, Teilnahme als Kammermusikerin an Festspielen in Mecklenburg-Vorpommern, Salzburg, Bonn, Weimar, Darmstadt, Prag und Beirut sind Stationen ihrer musikalischen Karriere. Zusammen mit Christoph Ritter, Pianist Professor für an der Musikhochschule Weimar gründete sie 209 das Ensemble DUO 9 und spielte in den Ensembles für Neue Musik „klangwerkstatt weimar“ und „ensemble iberoamericano weimar“. Als Traversflötistin machte sie sich im Leipziger Barockorchester, dem Neuen Leipziger Barockensemble, der Merseburger Hofmusik, der Dresdener Barockorchster einen Namen. Als Dozentin arbeitete Birjukowa in Meisterkursen und Workshops in Deutschland, Russland, der Ukraine und im Libanon. Die vielseitige Arbeit formte die interpretatorische Gestalt Birjukovas jenseits einer Routinevorstellung von den Möglichkeiten und Grenzen flötistischer Aufführungspraxis.
Christoph Ritter ist in Thüringen geboren und aufgewachsen. Bereits die Hinwendung zur Liedgestaltung während des Klavierstudiums an der Weimarer Musikhochschule offenbarte sein mehr und mehr raumgreifendes besonderes Interesse an den Wechselbezügen der Künste. Bestärkt und geprägt wurde er dabei von Norman Shetler, dem er nicht zuletzt wesentliche pianistische Impulse verdankt. Unabhängig vom Zeitpunkt ihrer Entstehung ist Musik für Christoph Ritter immer als Neue Musik zu begreifen. Für ihn ist das eigene Konzertieren ein Dialog, Konversation und Spiel mit ungewissem Ausgang, das der Intuition und dem Unverhofften Raum gibt. Es war nur eine Frage der Zeit, die Welt zeitgenössischer Kompositionen mit ihren erweiterten Spieltechniken und faszinierenden Möglichkeiten der Klangerzeugung zu entdecken und das Ensemble für Neue Musik „klangwerkstatt weimar“ mit zu begründen, mit dem er in der Konzeption und Realisierung einer eigenen einzigartigen Konzertreihe und Rundfunk- und CD-Aufnahmen in langjährige Arbeit verbunden ist. Die Professur an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar und die sich aus ihr ergebenden internationalen Meisterkurse für Liedgestaltung für Sänger und Pianisten an renommierten Musikhochschulen beispielsweise in Princeton, Taipei, Biel, Birmingham, Oslo, Istanbul und Dublin erlauben Ritter im vollen Maße die Realisierung seiner künstlerischen Grundideen und Prinzipien.
Der Eintritt zum Kammerkonzert kostet zehn Euro, Schüler und Studenten zahlen vier Euro. Die Karten sind auch im Vorverkauf in der Eichwalder Buchhandlung (Schattauer), Bahnhofstraße 87, Telefon 030-6758511, erhältlich. (jl)