Freiwillige Feuerwehr hatte 105 Einsätze im vergangenen Jahr
Eichwalde (pm). Mit einer positiven Bilanz über die Arbeit der Feuerwehr beeindruckte am Donnerstag die Wehrleitung Kameraden und Gäste gleichermaßen. Zur Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr waren Gemeindevertreter von SPD, Bündnisgrünen, Wähler-Initiative Eichwalde (WIE), CDU und Mitarbeiterinnen der Verwaltung gekommen. Auch der scheidenden Bürgermeister Bernd Speer (parteilos) und sein Nachfolger Jörg Jenoch (WIE) waren dabei, um sich aus erster Hand über die Arbeit der ehrenamtlichen Brand- und Katastrophenschützer zu informieren. „Insgesamt 105 Einsätze leisteten die Kameraden im Jahr 2017. Allein 51 Mal rückte die Wehr zu Einsätzen im Zusammenhang mit dem Orkan Xavier aus“, sagte Wehrleiter René Schildberg.
Insgesamt 40 Kameradinnen und Kameraden arbeiten derzeit in der aktiven Einsatzgruppe der Feuerwehr, im Jahr 2016 waren es noch 38. In der Summe waren sie 677 Stunden im Einsatz. Das entspricht etwa 84 Arbeitstage. Darüber hinaus hielten die Männer und Frauen im Rahmen der wöchentlichen Ausbildung am Standort in rund 1.700 Personenstunden ihr Wissen auf aktuellem Stand und lernten Neues hinzu.
Sorgen um den Nachwuchs muss sich die Eichwalder Wehr nicht machen. „Derzeit haben wir 23 Jungen und Mädchen in der Jugendfeuerwehr“, sagte der Stellvertretende Wehrleiter Martin Freigang. 21 Kinder seien in der Kidsfeuerwehr, so Freigang weiter. Aber auch die Generation 65 Plus ist aktiv. So unterstützen zehn Kameraden bei der Ausbildung und in der Jugendfeuerwehr die Arbeit der Aktiven.
Kleinstes Feuerwehrfahrzeug wird am häufigsten genutzt
Der Stellvertretende Wehrleiter Andreas Schmalfeld gab Einblicke in die Kosten, die durch den Betrieb der Fahrzeuge entstehen. Dazu hatte er die Ausgaben für Treibstoffe und die gefahrenen Kilometer ausgewertet. Da das Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) 2017 am häufigsten bewegt worden sei, schlage sich dies in den Treibstoffkosten mit rund 800 Euro nieder. Fast 6.700 Kilometer wurde damit zu Schulungen, Übungen, Veranstaltungen der Kids- und Jugendfeuerwehr, aber auch zu Einsätzen gefahren. Das Tanklöschfahrzeug (TLF) legte etwas mehr als 1.790 Kilometer zurück. Dies sei aber auf eine längere Fahrt zu einer Spezialwerkstatt zurückzuführen, erläuterte Schmalfeld. Das Löschgruppenfahrzeug (LF) legte 2017 rund 1.050 Kilometer zu Einsatz-, Übungs- und Reparaturfahrten zurück.
„Ich bin beeindruckt, was hier geleistet wird“, sagte Jörg Jenoch. Er freue sich darüber, dass die Feuerwehr in letzter Zeit von den Bürgern deutlich stärker im Ort wahrgenommen werde. „Insgesamt betrachtet, ist die Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Feuerwehr positiv zu betrachten, obwohl das nicht immer ohne Reibung gewesen ist“, erklärte Bürgermeister Speer, der am 1. Februar sein Amt an Jenoch übergeben wird.
Kameraden bemängeln erneut fehlende Sicherheit im Gerätehaus
Heftige Kritik bekamen Bürgermeister und Verwaltung von den Kameraden mit auf den Weg. Denn von den bereits in den vergangenen Jahren an die Verwaltung gemeldeten Sicherheitsmängeln im Gerätehaus und die Parkplatznot für Einsatzkräfte seien nur sehr wenige beseitigt worden. „Es kann nicht sein, dass es mehr als ein Jahr dauert, bis für die Kameraden im Einsatzfall Parkplätze geschaffen werden“, mahnte der Sicherheitsbeauftragte der Feuerwehr Mike Bücksler. Insgesamt seien es inzwischen 34 Sicherheitsmängel, die auf der Liste stünden. 17 davon seien besonders schwer. Der Zeitliche Ablauf, diese zu beseitigen sei überhaupt nicht tragbar, so Bücksler weiter.
Der Forderung, innerhalb weniger Jahre ein neues Gerätehaus, das den aktuellen Sicherheitsstandards entspricht, an einem anderen Standort zu errichten, erteilte Speer mit Blick auf die angespannte Haushaltslage der nächsten Jahre eine klare Absage. Es gehe darum, für dieses Haus eine Standortsicherung zu schaffen. Aber ein neuer Standort sei aus finanzieller Sicht nicht möglich. Es könne nur kleine Schritte geben, die Sicherheit am derzeitigen Standort zu verbessern, so Speer. Kompromisse in Sachen Sicherheit der Kameraden lehnt die Wehrleitung jedoch kategorisch ab. (jl)