Christdemokraten wollen in Eichwalde die Lebensqualität erhalten – CDU stellte Kandidaten vor
Eichwalde. „Wir wollen in den nächsten fünf Jahren Eichwalde weiter bringen“, sagte Jürgen von Meer bei der Informationsveranstaltung der CDU vergangenen Donnerstag in der Alten Feuerwache und erläuterte, was sie als CDU in Eichwalde bewegen wollen. Als Gemeindevertreter wollen die Christdemokraten im Ort die Lebensqualität erhalten, den Tourismus fördern, einen soliden Finanzhaushalt in der Gemeinde erreichen und auch für Familien etwas bewegen. Neben der Seniorenpolitik, die öffentliche Sicherheit, Umwelt und Verkehr wollen auch die Ortsentwicklung in Eichwalde voran Treiben und für mehr Transparenz bei politischen Entscheidungen sorgen. Im Einzelnen soll Gewerbe nicht abhanden kommen und mehr Kleingewerbe soll sich im Ort ansiedeln. Daher hat die CDU in Eichwalde vier Kandidaten aus dem Gewerbeverband ins Rennen um Mandate in der Gemeindevertretung geschickt. Insgesamt kandidieren für die CDU elf Lokalpolitiker.
Lebensqualität in Eichwalde erhalten
„Der Fahrradtourismus soll zwar gefördert werden, nicht aber über die L 401 (Zeuthener Straße) geführt, sondern durch den Ort geleitet werden“, erklärte von Meer. Es gebe bereits Ansätze mit dem Tourismusverband Dahme-Spreewald etwas zu entwickeln. Mit Blick auf die Finanzen in Eichwalde forderte von Meer, dass sich der Haushalt der Gemeinde stärker an den Realitäten und dem Machbaren orientieren sollten. Rund 45 Prozent des Haushaltes bestünden aus Personalkosten, kritisierte der CDU-Politiker die hohen Kosten der Verwaltung. Gleichwohl wolle die CDU behutsam mit dem Personal umgehen und vielmehr über moderne Technik und Auslagerung von Dienstleistungen die Verwaltung effizienter machen. Ebenso regte er an, die Zusammenarbeit mit den Nachbarkommunen zu intensivieren, um so Personalkosten zu sparen. Auf Sicht werde es in Brandenburg keine Gemeinde mit weniger als 10.000 Einwohnern geben. „Wir sollten lieber jetzt mit den Nachbarkommunen sprechen, in welchen Bereichen wir zusammen arbeiten können“, mahnte von Meer. Das sei besser, als wenn später die Entscheidung über das Zusammenlegen von Kommunen auf anderer Ebene entschieden werde.
Bildung und Betreuung sind Standortfaktoren
Eichwalde für Familien weiterhin attraktiv zu halten und so mehr Familien in den Ort zu locken, sei nur möglich, wenn die Infrastruktur sicher gestellt sei. Daher habe die CDU für die Erweiterung des Hortes gestimmt, auch wenn es noch freie Plätze im nächsten Schuljahr gebe. Das sei ein wichtiger Standortfaktor, denn in Nachbargemeinden gebe es bereits Wartelisten, so von Meer. Die Jugendarbeit sei inzwischen mit dem neu eröffneten Club Eichwalde gut aufgestellt und er hoffe, das die Angebote von den Jugendlichen stärker wahrgenommen werden. Aber auch für ältere Menschen will sich die CDU in der neuen Gemeindevertretung einsetzen. So müsse Wohnraum auch im Alter noch bezahlbar sein. In kleinem Rahmen soll auch das Wohnen mehrerer Generationen unter einem Dach unterstützt werden. In der Diskussion sei dazu das Grundstück an der Lindenstraße 4.
CDU will Tunnel statt Brücke und bessere öffentliche Sicherheit
Die CDU spricht sich eindeutig für einen Tunnel an der Friedenstraße aus, der die Bahnlinie unterqueren soll. Aus städtebaulicher Sicht sei dies zu bevorzugen, da eine Brücke bis zu zwölf Meter hoch sein könne. Aber letztendlich wolle man erst die Voruntersuchungen der Deutschen Bahn zu diesem Projekt abwarten, bevor eine Entscheidung gefällt wird. Auch die CDU fordert einen barrierefreien Zugang zum Bahnhof sowie eine bessere Takte von Bus- und Bahn. Darüber hinaus mache sich die Partei dafür stark, dass Eichwalde in den Tarifbereich AB aufgenommen wird.
Großen Handlungsbedarf sehen die Konservativen im Bereich öffentliche Sicherheit. In den vergangenen Jahren hätten die Diebstahldelikte zugenommen. Das sei aus der Statistik der Polizei hervor gegangen. So wünscht sich die CDU mehr Polizeipräsenz im Ort. „Wir kämpfen darum, überhaupt eine Polizistin im Ort zu haben“, sagte Jürgen von Meer.
Nicht alle CDU-Kandidaten konnten bei der Veranstaltung dabei sein. Kandidat Dieter Brommund bemängelte, dass zwar die Bahnhofstraße inzwischen ansprechend gestaltet sei, aber noch viel getan werden müsse, zum Beispiel im Umfeld des Bahnhofes. Auch für die Badewiese wünschte er sich eine Lösung, damit sich Bürger nicht bedroht fühlten.
Barbara von Meer kandidiert zum ersten Mal in Eichwalde für die Gemeindevertretung. Die Rechtsanwältin lebt seit 1992 in Eichwalde.
Werner Hahn, will sich als Gemeindevertreter dafür einsetzen, Eichwalde noch attraktiver zu machen. Der Vorsitzende des Eichwalder Gewerbeverbandes bemängelte vor allem die Zusammenarbeit mit der Verwaltung im Zusammenhang mit der Bepflanzung der Grünflächen in der Bahnhofstraße.
Der Rechtsanwalt Mathias Kersten will sich für eine vernünftige Zusammenarbeit zwischen der Gemeindevertretung, dem Bürgermeister und der Verwaltung einsetzen. Dabei will er aber auch über Fraktionsgrenzen hinweg Entscheidungen voran treiben.
Die 29-jährige Studentin Claudia Barkowski sieht den Schwerpunkt ihrer politischen Arbeit in der Jugendarbeit. Allerdings wünschte auch sie sich eine stärkere Polizeipräsenz in Eichwalde.
Karin Petersohn (59) hatte bereits in Wittenberg kommunalpolitische Erfahrungen gesammelt. Auch sie will sich künftig für die Jugendlichen in Eichwalde einsetzen.
Manfred Stolze, Tischlermeister, lebt seit 1966 in Eichwalde. Er plädiert dafür, in manchen Bereichen energischer zu sein, vor allem in Sachen Bahnquerung.
Henriette Kersten lebt seit 1990 in Eichwalde ist Finanzexpertin und will sich für eine gut funktionierende Verwaltung einsetzen.
Im Verlauf der Diskussion mit den Bürgern wurde die Kriminalität als größte Bedrohung empfunden. Nach Informationen der Eichwalder Nachrichten sind die Einbruchsdelikte im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2012 rückläufig. Der CDU-Kandidat Mathias Kersten merkte aber in diesem Zusammenhang an, dass die Polizeistatistik geändert worden sei. Demnach würden nunmehr Serientaten als eine einzelne Straftat gezählt.
Bezogen auf den drohenden Fluglärm insbesondere in den Nachtstunden, erklärte Jürgen von Meer: „Wir haben wenig Einfluss auf die Flugzeiten.“ Auch die CDU habe im Landtag ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr gefordert. Vielmehr wolle er sich dafür einsetzen, dass alle Betroffenen vernünftige Lärmschutzmaßnahmen bekämen. Für den Waldkindergarten in Eichwalde machte er allerdings wenig Hoffnung. Dieser sucht seit geraumer Zeit geeignete Waldflächen, die nicht von Fluglärm betroffen sein werden. Der Flughafen werde aber auch der Region helfen, so von Meer. So seien die Grundstückspreise bereits durch die Nähe des Flughafens gestiegen.