Online-Journalismus kennenlernen
In den letzen zwei Wochen, vom 5. bis 16. Mai verbrachten die Schüler der 9. Klassen am Humboldt Gymnasium Eichwalde ein Praktikum in den verschiedensten Betrieben. Bei diesem Praktikum konnten die Schüler zum ersten Mal am eigenen Leib erfahren wie es ist, einen längeren Zeitraum zu arbeiten. Ich war in dem Projekt natürlich involviert und nutzte diesen Zeitraum, um die Arbeit im lokalen Online-Journalismus bei den Eichwalder Nachrichten kennen zu lernen. In diesem Zeitungsartikel möchte ich den Leser über den Online- und Lokaljournalismus informieren, außerdem erkläre ich, welche Haupttätigkeiten dabei zu verrichten sind.
Der Online-Journalismus bietet mehr Möglichkeiten als Printmedien. Charakteristisch für eine Online-Zeitung ist, dass man sehr aktuell schreiben kann, ob mit Handy, Tablett oder Laptop, egal wann, egal wo. Es können kürzlich geschehene Ereignisse sofort veröffentlicht und später aktualisiert werden. Außerdem ist es möglich, dem Leser mehr Informationen zu einem bestimmten Artikel zur Verfügung zu stellen, zum Beispiel indem man auf Links am Ende des Textes hinweist. Im Weiteren hat man bei einer Online-Zeitung nie Platzprobleme, man kann immer so viel schreiben wie man will. Ein Nachteil aber ist, dass sich die meisten Online-Zeitungen lediglich aus Werbung finanzieren. Dies ist für den Leser unangenehm und für den Betreiber häufig nicht sehr lukrativ.
Die Eichwalder Nachrichten sind eine Lokalzeitung. Lokalzeitungen sind hauptsächlich dazu da, über die Geschehnisse in unmittelbarer Umgebung zu berichten. Sie schreiben über die Themen, welche von den großen Zeitungen häufig nicht betrachtet werden, aber trotzdem relevant für die Bürger der Stadt oder des Ortes sind. Vorteile des Lokaljournalismus sind, dass man nicht das große Spektrum der Weltpolitik bearbeitet, sondern sich auf ortsrelevante Themen spezifizieren kann.
Typische Themen sind, das Vereinsleben in Eichwalde, die Jugendarbeit, Kommunalpolitik und geplante Projekte im Ort (zum Beispiel: Vergrößerung der Badewiese). Weitere Vorteile des Lokaljournalismus sind: Themen sind so ortsspeziell, dass die Lokalzeitung die einzige Informationsquelle darstellt und somit gelesen wird. Außerdem ist man unabhängig und hat die freie Wahl über welche Themen man schreibt. Nachteile sind, dass man kein finanzielles Plus erzielt, da die Interessengemeinschaft zu klein ist und die Zeitung kostenlos im Netz steht.
Wie entsteht ein Artikel und wie viel Zeit und Arbeit braucht es dafür?
Als erstes muss man sich die Frage stellen, was den Leser interessiert. Sensationsmeldungen kommen immer gut an, aber sind in einer kleinen Gemeinde eher selten. Oftmals schreibt man Ankündigungen und Berichterstattungen. Die Arbeit kann grob in zwei Haupttätigkeiten differenziert werden. Eine wichtige Arbeit ist das Bearbeiten von Pressemitteilungen. Ich wurde in den Verteiler meines Chefs mit eingefügt, sodass ich alle E-Mails erhalten habe die für die Redaktion bestimmt waren. Pro Tag kamen ungefähr 15 E-Mails. Nun muss man aussuchen welche Pressemitteilung die interessanteste ist. Wenn man damit fertig ist muss der Text korrigiert, redigiert und teilweise mit Zusatzinformationen versehen werden. Manchmal ist es auch notwendig, den Wahrheitsgehalt der Pressemitteilung zu prüfen. Hierbei rückt die Bedeutung des Telefons in den Vordergrund, ein Medium was im 21. Jahrhundert sehr oft vergessen wird.
Die zweite Haupttätigkeit neben den Pressemitteilungen ist, eigene Artikel zu schreiben. Nun ist viel Eigenrecherche notwendig, da man ja keine Grundlage hat auf der man schreiben kann. Hierbei ist das Internet, vor allem aber wieder das Telefon sehr wichtig. Man bekommt Informationen häufig durch Gespräche auf Veranstaltungen. Nach eigenen Erfahrungen können locker vier bis fünf Stunden Zeit für einen Artikel benötigt werden.