Auch die Kunst verbindet: Klangvolle Vernissage in Wildau
Wildau (pm). Eine Verwaltung ist eine Brücke zwischen Politik und Bürger. In Wildau schlägt die Verwaltung seit dem Frühjahr 2009 regelmäßig eine Brücke zwischen Kunst und Bürger. So lud die Stadt Wildau am vergangenen Dienstag zu dem Motto „Klangvolle Vernissage“ im Volkshaus ein. Das konnte an diesem Abend durchaus wörtlich genommen werden, denn der Bürgermeister Uwe Malich läutete die Veranstaltung mit einem herzlichen Glockengeläut ein. Diese Glocke stammt aus der Sammlung mit rund 400 Exponaten von Manfred Hentrich aus Schulzendorf, die er in einer Sonderausstellung im Volkshaus präsentierte. Hentrich gestatte einen Einblick in die vielfältige Funktion von Glocken, sowie ihre Kulturgeschichte.
Die Darbietung seiner Sammlung wurde durch eine Leihgabe von Dieter Stechert ebenfalls aus Schulzendorf, mit mehreren historischen Pferdegeläuten, für das Volkshaus Wildau erweitert und so standen beide Herren mit der Leidenschaft für das Geläut an diesem Abend bereit, um den Gästen ihre Funktionsweise und historische Einordnung der Glocken zu erläutern. „Zu Kriegszeiten wurden Glocken gerne als patriotische Botschaften auf Postkarten benutzt“, erfuhren die interessierten Gäste von Hentrich. Unter den Ausstellungsstücken fand man auch regionale Besonderheiten, beispielsweise Klangkörper von Berliner Kutschpferden, Kammdeckelgeläut und Schellengeläut. Leider konnte die Sonderausstellung nur wenige Tage im Volkshaus besichtigt werden. „Ich stelle meine Glockensammlung regelmäßig in der Umgebung aus“, erzählte Hentrich. Unter der Telefonnummer 033762-93419 kann man sich über die nächsten Ausstellungsorte informieren.
Darüber hinaus können bis zum 6. Oktober die vielfältigen Werke der Künstler, die ebenfalls diese Vernissage bereichern, besichtigt werden. Unteranderem stellen die Mitglieder des ortsansässigen Fotoclubs die besten Fotografien aus. Schüler der Airbrushschule und des Zeichenzirkel aus Waltersdorf zeigen ihr Können. Das Volkshaus Wildau ist inzwischen zu einem regelmäßigen Treffpunkt in der Künstlerszene geworden wo auch der eine oder andere Tipp unter Kollegen ausgetauscht wird.
Jedes Quartal haben Fotografen, Nachwuchskünstler und künstlerisch tätige Vereine die Gelegenheit ihre Werke auszustellen. „Die Stadt möchte den Künstlern aus Wildau und Umgebung eine Möglichkeit geben ihre künstlerischen Werke den Besuchern zu präsentieren“, erzählt Katja Lützelberger, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit und Stadtmarketing, freudestrahlend. Ihr ist es wichtig das künstlerische Angebot vielfältig zu gestalten und Jung und Alt in Verbindung zu bringen. Das glaubt man der jungen Frau sofort, wenn sie mit Begeisterung, Leidenschaft und Akribie an die Planungen einer Vernissage geht, denn Ihr Anspruch ist es, jeder einzelnen Vernissage ein besonderes Thema zu geben und hier zeigt sie viel Einfallsreichtum. Die bisherigen Ausstellungen in diesem Jahr wurden als „Ägyptische Sinfonie“ und „Die Kunst als heilende Kraft“ betitelt.
Katja Lützelberger verriet auch gleich das Motto der nächsten Vernissage: „Die Ausstellung am 16. Oktober trägt den Titel „Miteinander – Das Kunstfoyer Wildau stellt im Volkshaus aus“. Dabei steht das Miteinander der Mitglieder des Kunstfoyers Wildau im Mittelpunkt des künstlerischen Schaffens“.
Bei Ausstellungen ist es meistens untersagt Exponate in die Hand zu nehmen. Jedoch nicht an diesem Abend. Die begeisterten Glockensammler forderten ausdrücklich die Besucher dazu auf, die Klangkörper in die Hand zu nehmen, zu läuten und dem Klang zu lauschen. So wurde der Saal mit harmonischem Glockengeläut erfüllt und das Motto an diesem Abend stand wieder im Vordergrund – „Klangvolle Vernissage“. (jl)