Eine Reise in die Klangwelt
Von Christian Dederke
Wer am Sonnabend, 8. November 2014 in der gut besuchten Alten Feuerwache zu Gast war, bekam den Eindruck mehrere Musiker spielten in den Räumlichkeiten. Ein Effekt den der Kontrabassist und Komponist Jasper Libuda in Zusammenarbeit mit seinem Kontrabass und Elektronik erschafft. Der Berliner Künstler erzeugt so in den Ohren der Zuhörer ein Orchester, und dieser Klang zeichnet seine Musik aus – ein Klang der im Ohr bleibt. Er selbst nennt seine Musik cinematic bass music. „Die Musik ist wie Klangkino, bei dem Filme in den Köpfen der Zuhörer ablaufen. Filmmusik ist für mich eine Inspirationsquelle“, erklärt Libuda seine Musik und ergänzt: „Meine Musik ist ein Soundtrack zu den eigenen Gefühlen im Leben. Meine Gefühle sagen mir wie die Stücke klingen und heißen sollen. Meine Musik lässt viel Platz für die Gefühle und Assoziationen der Zuhörer.“ Das ermöglicht jeden Zuhörer etwas anderes in Libudas Musik zu hören und in einer eigenen Klangwelt seiner Fantasie freien Lauf zu lassen.
„In der Klassik ist der Kontrabass für das Fundament zuständig. Ich möchte bei meinen Soloauftritten dieses Instrument in den Vordergrund stellen“, erzählt er über sein Musikinstrument, was zu den größten aller Streichinstrumente gehört. Libuda probierte schon mehre Instrumente aus, unteranderem Klavier und Gitarre, bis er beim Kontrabass landete und sagt dazu: „Viele, die Kontrabass spielen, haben vorher meistens ein anderes Instrument gespielt. Ich habe jetzt das richtige Instrument gefunden, womit ich meinen Gefühlen, durch Musik, Ausdruck verleihen kann.“
Bei diesem Streichinstrument benötigt man viel Fingerspitzengefühl und Libuda leistet gleichzeitig auch eine gute Beinarbeit. Denn er hat mehre Pedale auf dem Boden und diese haben eine wichtige Funktion. Er muss die Fußtasten bedienen um Aufnahmen zu starten oder abzuspielen. So nimmt er, während des Musizierens, die verschieden Klänge seines Kontrabasses auf und spielt die Aufnahmen im Verlauf seiner Musikstücke ab. Durch das Abspielen überlagern sich dann die einzelnen Tonspuren und es wird ein imaginäres Orchester erschaffen. Es entsteht eine Einmaligkeit der gehörten Titel, da die Klangaufnahmen nicht gespeichert werden, sondern immer wieder, beim jeweiligen vortragen der Musiktitel, neu aufgenommen werden.
Libuda lebt seine Musik. Er benutzt den Kontrabass nicht nur als Streichinstrument, man kann sagen, er nutzt alle Möglichkeiten zum Erschaffen weiterer Klänge und erweitert somit das Klangspektrum des Musikinstruments. Libuda zupft, trommelt und streicht auf dem Instrument, so entlockt er dem Kontrabass ganz neue Töne. An diesem Abend spielte er Titel aus seinen Alben „Gideon“ und „Die Geburt der stillen Farben“. Das Konzert wurde vom Kulturbund Dahme-Spreewald organisiert. Jasper Libuda tritt in ganz Deutschland auf und wird 2015 erneut im Dahmeland zu Gast sein.