Brandgefahr – Aufgepasst beim Grillfest und beim Gartenfeuer im Sommer!

Von Manfred Gerdes, Gemeindebrandmeister a. D. 

Eichwalde. Brandschutz ist keine Erfindung der Neuzeit. Schon 564 Jahre vor der Zeitrechnung gab es im ostchinesischen Reich Sung, bei einem verheerenden Großbrand, Löschmannschaften mit praktischen Löschanordnungen und Feuerschutzordnungen auf getrockneten Lehmtafeln. 250 Jahre vor der Zeitrechnung gab es im Römischen Reich die erste bekannt gewordene Entwicklung einer Wasserpumpe. Schläuche waren aus Lederstreifen zusammen genäht und die Schlauchverbindungen aus Bronze. Es gab organisierte Löschkräfte, die für die Brandbekämpfung zuständig waren.

Viele Brände mit unbekannter Brandursache, waren für die Menschen im Mittelalter ein „Strafgericht Gottes“. Daher galt es als eine Sünde, solch ein Feuer zu löschen. In den entwickelten Städten und Burganlagen, mit ihrer räumlichen Enge, entstanden durch Leichtsinn, Unvorsichtigkeit oder Vorsatz, große Brände, die sich durch den meistverwendeten Baustoff aus Holz, schnell und unkontrolliert ausbreiteten. Als Löschgeräte dieser Zeit gab es verschiedene Leitern, den Feuerhaken, die Axt und den Löscheimer aus Leder. Wasser, wenn vorhanden, war das gebräuchlichste Löschmittel. Das ist übrigens bis heute so geblieben.

Bei der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr, vor 121 Jahren, waren die genannten Geräte als Erstausrüstung noch voll im Trend. 1841 wurde im sächsischen Meißen die erste Freiwillige Feuerwehr in Deutschland gegründet. Bereits 1855 gründete Bürgermeister Mahler, in Wriezen an der Oder, die erste Freiwillige Feuerwehr im Land Brandenburg. (gefunden in den Aufzeichnungen von OBI H.J. Ahrens aus Lübben)

Kommen wir zur Gegenwart zurück. Die warme Jahreszeit verführt zum Grillen und zum Abbrennen eines Lagerfeuers. Hier die wichtigsten Tipps in Kurzform:

  • Genehmigungsfrei sind nur kleine Feuer. Größe des Holzhaufens in der Höhe und im Durchmesser ein Meter.
  • Ausreichende Entfernung zu brennbaren Materialien und Gebäuden, dabei Windrichtung beachten.
  • Gartenabfälle dürfen grundsätzlich nicht verbrannt werden.
  • Der Abstand eines Feuers zum Wald muss mindestens 100 Meter betragen. Ab Waldbrandwarnstufe 3 ist auf diesen Grundstücken offenes Feuer grundsätzlich verboten.
  • Löschmittel (Wasser, Sand, Feuerlöscher) sind immer bereit zu halten.
  • Niemals Brandbeschleuniger wie Benzin, Verdünnung oder Spiritus verwenden, es besteht Explosionsgefahr.
  • Feuer immer bis zum Erlöschen der Glut beaufsichtigen.

Noch ein Wort zur derzeitigen Entwicklung in der Freiwilligen Feuerwehr Eichwalde. Nachdem Anfang des Jahres die Kameraden René Schildberg und Andreas Schmalfeld die Wehrführung übernommen hatten wird die Aus- und Weiterbildung der Kameradinnen und Kameraden kontinuierlich weitergeführt. Die interkommunale Zusammenarbeit mit den Feuerwehren in Schulzendorf und Zeuthen, in Form von Nachbarschaftshilfe und gemeinsamer Ausbildung befindet sich auf einem guten Weg. Unser größtes Problem ist aber immer noch die geringe Personalstärke. Deshalb suchen nach wie vor Bürgerinnen und Bürger, die unsere Reihen verstärken. Wer mitmachen will, kommt am besten zu den Dienstzeiten jeden Donnerstag von 19 bis 21 Uhr am Gerätehaus in der Goethestraße 2 vorbei. Wer bei der Jugendfeuerwehr dabei sein möchte, ist jeden Freitag ab 17 Uhr an gleicher Stelle willkommen.

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