Der „goldene“ Schuss in die Mitte
Gallun. Jedes Jahr feiern die Mitglieder des Galluner Schützenvereins 1896 ihr Fest und laden dazu Gäste und Schützenvereine aus der Umgebung ein. Am Samstag bekamen die Besucher bei Kaffee und Kuchen Geschichten aus dem Vereinsleben erzählt und konnten sich am Schießstand ausprobieren!
Die Feierlichkeiten begannen mit einer Kranzniederlegung am Denkmal für die Opfer des ersten Weltkrieges. Das Kriegerdenkmal wurde am 15. April 1923 durch den Galluner Landwehrverein eingeweiht und so folgt der Schützenverein der Tradition und legte auch in diesem Jahr einen Kranz nieder. „Wir wollen so die vielen Opfer beider Weltkriege Ehren und sie vor dem Vergessen bewahren“, erzählt der Vereinsvorsitzende Dirk Koschel und ergänzt: „Das Gefolge startet vom Gelände des Vereines und holt den König ab, danach geht es zum Denkmal und zurück zum Vereinsklubhaus.“ Hier wurden die Schützengilden aus Bestensee, Prieros, Zossen, Teupitz und Gallun mit einem Fähnchen an der Vereinsfahne zur Erinnerung an das diesjährige Schützenfest ausgestattet, so ist es Brauch. Gefolgt von einem „3-fach Gut Schuss“, wie man in Schützenvereinen sagt und zelebriert mit Salutschüssen aus einer Kanone. Zum Start in die Festlichkeiten erklang die Landeshymne „Märkische Heide“, gespielt von den Niewitzer Blasmusikanten, die auch das Schützenfest musikalisch begleiteten. Die Kinder aus dem Kindergarten „Nesthäkchen“ in Mittenwalde führten einen Kinderwalzer auf. Begeistert waren die Zuschauer von der Tanzeinlage und von der entzückenden Kleidung. Die Mädchen in schneeweißen Kleidern und die Buben ausgestattet mit weißen Hemden und blauen Jackett und Krawatte. Am Abend erfreute der Karnevalsverein aus Mittenwalde Groß und Klein.
Während Kinder ihren Spaß auf der Hüpfburg hatten konnten die Erwachsenden ihr Können am Schießstand zeigen. Mit dem Luftdruckgewehr musste eine zehn Meter entfernte kleine Zielscheibe getroffen werden. Punkte wurden aufsteigend vom äußersten Ring in die Mitte verteilt.
Der Schuss in die „goldene“ Mitte brachte zehn Punkte. Das Schussergebnis wurde aus drei Schüssen addiert. Jeder Schütze konnte sich für ein Ausschießen am Abend qualifizieren. Die Gäste mit dem besten Schussergebnis konnten Preise gewinnen und die zehn besten Galluner Mitglieder des Schützenvereines ermittelten unter sich den neuen Schützenkönig. Die zwei Platzierten Schützen dahinter bekamen den Titel „Ritter“ verliehen. Auf einer kunstvoll, verzierten Scheibe muss ein kleines Ziel getroffen werden. Jeder hat einen Schuss, der Treffer der am nächsten zum Ziel landet, ist der König unter den Schützen.
Jörg aus Gallun, Vereinsmitglied seit 2010, half den Besuchern beim Schießen mit kleinen Tipps für ein erfolgreiches Scheibenschießen und achtete zusammen mit seinen Kameraden auf die Sicherheit. „Eine ruhige Hand und ein guter Blick sind wichtig beim Schießen“, erzählt Jörg und der Schützenkönig von 2014 ergänzt: „Aber viel wichtiger ist der Spaß und das gesellige Zusammensein im Verein.“
In einem spannenden Ausschießen wurde Robert Wolff in diesem Jahr Schützenkönig, gefolgt von Jeanett Kegel und Werner Bienge als ersten und zweiten Ritter. Die Besonderheit ist, dass der erste Ritter zum ersten Mal eine Schützenschwester wurde.