Motzen und Bestensee feiern den Sankt Martinstag mit Umzüge und Theaterspiel
Motzen. Der 11. November zeichnet sich mit Bräuchen und Traditionen rund um den heiligen Sankt Martin aus. Auch in diesem Jahr wurd en in unserer Umgebung, zu seinem Ehren, Feste gefeiert und Umzüge veranstaltet!
An diesem Samstagnachmittag hat sich eine große Menschenmenge vor dem Kinderdorf in Bestensee versammelt und alle trotzen dem regnerischen Wetter. Leuchtende Kinderaugen mit bunten Laternen sind zu sehen und alle warten gespannt auf den Beginn des Lampionumzuges.
Eine kleine Kapelle gab musikalisch den Startschuss und der Festzug zieht in Richtung Bahnhof los, begleitet von der örtlichen freiwilligen Feuerwehr und vereinzelt sind die klassischen Laternenlieder zu hören. Doch wer war der Mann, dem wir die jährlichen farbenfrohen Laternenumzüge zu verdanken haben? Der heilige Sankt Martin lebte in der Zeit von 317 bis 397 nach Christus und war unter dem Name Martin von Tours bekannt und Sohn eines römischen Offiziers, überall im Land wurde er geliebt für seine Großzügigkeit. Eine überlieferte Geschichte ereignete sich an einem Februarmorgen, als der 22-jährige Martin mit seinem Burschen von einem nächtlichen Ritt heimkehrte.
Es war ein harter Winter mit klirrendem Frost und ein heftiger Schneesturm blies den Reitern ins Gesicht. Am Stadttor stand ein Bettler, der vor Kälte zitternd kaum noch diese Worte über die Lippen brachte: „Eine Gabe, guter Herr“. Da Martin gerade seinen ganzen Sold an arme Bauern verschenkt hatte, damit sie ihre Steuern zahlen konnten, nahm er einfach
seinen weiten Mantel und halbierte ihn mit einem Schwertstreich. Die eine Hälfte warf er dem Bettler über die Schultern, damit dieser nicht mehr frieren musste. Diese Entstehungsgeschichte für das heutige Ritual wurde am späten Nachmittag, von Kindern, den Besuchern der Dorfkirche Motzen dargeboten, bevor es auf einen Spaziergang mit der Laterne ging. Passender weiße trägt die Kirche in Motzen auch den Namen des heiligen Sankt Martin.
In Bestensee fand der Umzug seinen Ausklang um ein Lagerfeuer herum vor dem Seniorenheim, klein und groß konnten sich mit Trank und Essen stärken. Währenddessen begann das Lichterfest vor der Dorfkirche Motzen und es ging rundum durch den Ortsteil von Mittenwalde. Die Nässe und Kälte schreckte niemanden ab. Abschließend trafen sich alle Gäste des Lampionumzuges vor dem Gemeindehaus und wärmten ihre Hände an einem Lagerfeuer.
Das Andenken an sankt Martin überdauert die Jahrhunderte und die Tradition, ihn mit Lieder und Laternen zu folgen, ist bis heute geblieben. Alle kleinen und großen Begleiter waren sich einig, sich auch im nächsten Jahr zu treffen und diesen Spaß mitzumachen.