Ausverkauf: Lebensmittelgeschäft in Schulzendorfer Straße schließt für immer
Eichwalde. Nach 21 Jahren wird Anke Bonk ihren kleinen Lebensmitteladen in der Schulzendorfer Straße für immer schließen. Die Eichwalderin übernahm im Oktober 1989 zunächst als Angestellte das Geschäft als HO-Laden. Seit dem 1. April 1990 führte sie ihn in eigener Regie als selbstständige Unternehmerin innerhalb einer Lebensmittelkette. In guten Zeiten hatte Anke Bonk bis zu fünf Angestellte. Als die D-Mark eingeführt wurde verkaufte sie ihren kompletten Warenbestand, um danach den Laden mit neuer Ware zu bestücken. Das erwies sich zunächst als schwierig, da sie die neuen West-Produkte mit privatem Geld einkaufen musste. Eine Kreditfinanzierung war nicht möglich. Ost-Produkte hatte sie zwar weiterhin im Sortiment, wurden aber immer weniger gekauft.
Die Unternehmerin hatte in den vergangenen Jahren zunehmend schwerer zu kämpfen. Steigende Kosten und die wachsende Konkurrenz durch Supermärkte, Diskounter und große Einkaufszentren bieten alles, was es auch bei ihr zu kaufen gab. Steigende Kosten durch das Pfandgeld auf Einwegflaschen, Beiträge zu Berufsgenossenschaft, Industrie- und Handelskammer, die eigene Krankenversicherung, Gebühren für Steuerberater und nicht zuletzt die sinkenden Umsätze durch immer weniger Kunden machten ihr schwer zu schaffen.
„Besonders schwierig war die fünfmonatige Straßenbaustelle vor unserem Laden, als Fahrbahn und Gehwege erneuert wurden“, erklärte die Geschäftsfrau. „Uns blieben die Kunden weg. Sie kamen nicht mehr in den Laden, fanden keine Parkplätze.“ Nach allen Ausgaben habe sie unter dem Strich nur noch wenige tausend Euro im Jahr verdient. Ebenso habe sich der Kundenschwund deutlich bemerkbar gemacht, als immer mehr Geschäfte am Bahnhof in der Schulzendorfer Straße, Ecke Heinrich-Heine-Allee aufgaben oder in die Bahnhofstraße zogen.
Am 20. März 2011 wird Bonk die Ladentür zum letzten Mal schließen. Für das Ladenlokal sucht sie einen Nachmieter.