Kommentar: Eine ganz normale Schule – besser aufklären statt schweigen
Erschreckend ist es, wenn man zunächst vom Hörensagen erfährt, dass es kürzlich massive Gewaltandrohungen in Form von Klosprüchen an der Eichwalder Humboldt-Grundschule gab. Dies macht allen klar, dass es eben eine ganz normale Schule mit ganz normalen Schülern ist. Sie bildet einen Querschnitt der Gesellschaft ab. Dass aber ein Schüler der unteren Klassen dafür verantwortlich sein soll, erstaunt sehr.
Die Schule hatte sich in den vergangenen Jahren von ihrem schlechten Ansehen erholt. Sie litt unter dem Prozess gegen eine ehemalige Lehrerin mit unorthodoxen Erziehungsmethoden. Womöglich befürchten Schulleitung, Kollegium und Elternschaft, das Ansehen könnte erneut Schaden nehmen. Nein. Denn die Schule hat fast alles richtig gemacht. Die Kommunikation zwischen Schulleitung und Eltern hat funktioniert. Die Verantwortlichen haben schnell und entschlossen reagiert. Und der Lerneffekt für alle Schüler wird durch die geplante Schulung durch die Polizei gestärkt.
Nur an die Öffentlichkeit sollte das Thema nicht gelangen. Die Presse sollte außen vor gehalten werden, hieß es. Aber wenn Journalisten nachfragen, dann sind es klare Antworten, die helfen, objektiv zu berichten. Werden vermeintliche Skandale vom Hörensagen weiter getragen, verschleiern Mutmaßungen, Übertreibungen und Unwahrheiten den Blick auf das sachliche Richtige. Es geht hier nicht um reißerischen Skandal-Journalismus. Sondern es geht darum, aufzuklären, was vorbeugend gegen unbedachte Taten von Schülern getan werden kann. Es geht auch darum, wie Schüler für das Thema Gewalt in ihrem Umfeld sensibilisiert werden können. Es wäre gut gewesen, wenn die Schulleitung sich dazu konkret geäußert hätte. Dem Image der Schule wäre das ganz sicher gut bekommen.