Zeuthener protestieren gegen „Südkurve“
Zeuthen. Die Bürgerinitiative Zeuthen gegen Fluglärm protestiert gegen die kürzlich von der Deutschen Flugsicherung (DFS) favorisierte Flugroute bei Starts in Richtung Osten. Demnach sollen die Jets am künftigen BBI bei Ostwind in einer Rechtskurve nach Süden abschwenken. Nach Ansicht der DFS könnten so die Gemeinden Eichwalde, Zeuthen und Schulzendorf zumindest bei dieser Wetterlage etwas entlastet werden. Nach Aussage der DFS könnten 112 von 114 Flugzeuge die enge Rechtskurve kurz fliegen.
„Mit dieser vorschnellen Propagierung einer Flugroute, zu der es weder konkrete Machbarkeitsstudien noch Lärmgutachten gibt, ignoriert die DFS Vorschläge der Fluglärmkommission“, heißt es in einer Pressemitteilung der Bürgerinitiative. Sie habe die Prüfung von Flugvarianten gefordert, die auf dem so genannten Münchner Verfahren basieren. Gemeint ist eine am Flughafen München gültige Ausnahmegenehmigung, die auch bei parallel betriebenen Startbahnen einen zeitweiligen Parallelflug von Flugzeugen gestattet, bevor diese über dünner besiedeltem Gebiet ihren Kurs abschwenken. Für den Prüfantrag des Münchner Verfahrens, der durch die Gemeinde Zeuthen eingereicht wurde, habe es eine hundert prozentige Zustimmung der Fluglärmkommission gegeben, erklärten die Flugroutenkritiker.
Nach Recherchen der Bürgerinitiative Zeuthen gegen Fluglärm würden beim „Südknick“ zusätzlich zu den neu betroffenen Orten Hoherlehme und Neu-Diepensee auch Zeuthen, Schulzendorf, Wildau, Niederlehme und Teile Königs Wusterhausens massiv verlärmt werden, da die Flugroute nur im Idealfall zu fliegen sei. Der Kurvenradius sei in den Präsentationen der DFS für die Fluglärmkommission von Mal zu Mal enger gezogen worden. Dazu gehörende Lärmschutzzonen seien nicht ausgewiesen gewesen.
Nach Ansicht von Fachkundigen Mitgliedern der Bürgerinitiative ergäbe sich durch die Südkurve ein großes Konfliktpotential, da die startenden Flugzeuge landenden Maschinen gefährlich nahe kommen könnten. Den Lotsen sei freigestellt, nach eigenem Ermessen den Piloten den 15-Grad Knick beim Start oder die Südkurve zuzuweisen.
Beim Münchner Verfahren dagegen, gäbe es keine neu betroffenen Gemeinden. Die DFS hätte die Prüfung in Auftrag geben können.
Die BI Zeuthen gegen Fluglärm fordert die DFS auf, Flugrouten zu erarbeiten, bei denen es keine neu betroffenen Gemeinden gibt. Dieser Forderung wolle die Bürgerinitiative mit der nächsten Demonstration am 16. April 2011 Nachdruck verleihen.
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