Eichwalder Gewerbetreibende wollen Einkaufsmeile attraktiver machen
Eichwalde. Wie die Einkaufsmeile in der Bahnofstraße und der Schulzendorfer Straße aufgewertet werden kann, war vergangene Woche Donnerstag (31.3.2011) Thema einer Diskussionsrunde. Bürgermeister Bernd Speer hatte dazu in die Mensa des Humboldt-Gymnasiums eingeladen. „Ziel des ersten Treffens ist es, Bürger und Gewerbetreibende frühzeitig in Planungen zur weiteren Entwicklung der Bahnhofstraße und der Schulzendorfer Straße einzubinden“, erklärte der Verwaltungschef. „Wenn Anlieger Grünpatenschaften übernehmen und die Straßenbankette pflegen, so finde ich das gut. Wir wollen uns dabei als Gemeinde nicht aus der Verantwortung ziehen“, ergänzte Speer.
Mit gepflegten Rabatten vor den Läden könne auch geworben werden, beispielsweise mit Hinweistafeln, welche darüber informieren, wer für die Pflege der Anlagen verantwortlich sei. Auch die Sondernutzung von Straßenraum, beispielsweise für Gastronomie und für den Verkauf vor dem Laden sei vorstellbar.
Dass sich der westliche Ortsteil von Eichwalde nicht so gut entwickelt habe, stehe im Zusammenhang mit der Teilung der Gemeinde durch die Bahnlinie. Durch den neuen Tunnel mit Rampen auf beiden Seiten und Aufzug zum Bahnsteig könne die Attraktivität des Ortsteils jenseits des Bahnhofs gesteigert werden. Der Bau des neuen Tunnels werde 2013 starten, bald werde mit Vorarbeiten begonnen, erklärte Speer.
Hans Jürgen Grasse vom Eichwalder Heimatverein schlug vor, auf der östlichen Seite ein bisschen mehr Werbung für die Ladengeschäfte auf der Schulzendorfer Seite zu machen. Speer griff diesen Vorschlag auf und regte an, dazu die Informationstafel an der Bahnhofstraße zu nutzen. So könne über alle Angebote, nach Branchen sortiert, informiert werden. Er zielte damit vor allem auf Ortsfremde ab, auf Touristen, die beispielsweise Besorgungen machen wollen, aber nicht wissen, was jenseits des Bahnhofs geboten werde. Er schlug vor, aus diesem Kreis einen Ansprechpartner zu benennen, der die Kommunikation zur Gemeinde in dieser Sache hält. Peter Königsmann (An- und Verkauf/Antiquitäten) erklärte sich dazu bereit, den Entwurf der Gemeindeverwaltung zum neuen Ortsplan mit Branchenverzeichnis mit den Gewerbetreibenden abzustimmen.
„Der Bahnhof wirkt wie Ruine. Wir Müssen alles daran setzen, dass auch der Bahnsteig mit den historische Säulen attraktiv gestaltet wird“, sagte Hotel-Chef Josef Maier. Es müsse Gewerbe auch direkt am Bahnhof angesiedelt werden, dann habe man eine Brücke zur anderen Ortsseite.
Das neu errichtete Schulzendorfer Ortszentrum könne eine Abwanderung von Eichwalder Kundschaft nach Schulzendorf zur Folge haben, befürchtete Speer. Denn das Einkaufszentrum sei mit dem Auto schnell erreichbar, habe genügend Parkplätze und es gäbe dort alles für den täglichen Bedarf. Diese Einschätzung wollte Helmut Böhme (Bürobedarf), der neben seinem Geschäft in Eichwalde eine Niederlassung im neuen Schulzendorfer Ortszentrum betreibt, nicht teilen.
Man müsse vor allem die Attraktivität im Ort behalten, und es müsse auch nach 18 Uhr mehr Leben in der Straße geben, sagte Maier: „Dann haben wir eine Chance gegenüber Schulzendorf“.
Immobilienmakler Andreas Lier erklärte sich bereit, einen neuen Baum vor seinem Haus in der Grünauer Straße zu pflanzen und zu pflegen. Dieser solle aber von Gemeinde zur Verfügung gestellt werden. Er rief dazu auf, dass auch andere Gewerbetreibenden sich stärker um die öffentlichen Grünanlagen vor ihrem Haus oder Ladenlokal kümmern sollten.
„Wir stehen hier in der Pflicht zu regeln, was genau in welche Rabatten gepflanzt werden soll“, sagte Speer. Gerade deshalb sei die Kooperation wichtig, um zu klären, welche Bepflanzung zu welchem Landen passe, so dass diese für den Laden wirbt. Man müsse einfach mal kreativ sein und das eine mit dem anderen verbinden. Es gäbe viele Stellen in Bahnhofstraße, die sich damit aufwerten ließen. Dazu müssten alle wieder verstärkt mit offenen Augen durch die Bahnhofstraße gehen.
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