Umweltbundesamt gibt Entwarnung vor EHEC im Trinkwasser – Trinkwasserkommission verneint EHEC-Ausbreitung

(pm). Für Trinkwasser könne eine Gefahr durch den EHEC-Ausbruchsstamm ausgeschlossen werden, heißt es in einer Pressemitteilung des Umweltbundesamtes. In größeren Wasserversorgungen mit täglicher mikrobiologischer Überwachung kommen Darmbakterien (wie Escherichia Coli) fast nie vor. Auch bei sehr kleinen öffentlichen Wasserwerken und Hausbrunnen, die seltener kontrollert werden, sei das Auftreten des aktuellen EHEC-Ausbruchsstammes äußerst unwahrscheinlich. Jochen Flasbarth, Präsident des Umweltbundesamtes (UBA), warnte vor unbegründeter Panikmache: „Die mit unabhängigen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen besetzte Trinkwasserkommission beim UBA hat eine Gefahr für das Trinkwasser durch den aktuellen EHEC-Ausbruchsstamm verneint.“ Das gelte auch für kleine Wasserwerke und Trinkwasserbrunnen.

Escherichia coli im Lichtmikroskop. (Foto: kaibara87 auf flickr.com)
Escherichia coli im Lichtmikroskop. (Foto: kaibara87 auf flickr.com)

EHEC-Bakterien des Ausbruchsstamms kämen im Abwasser und in Gewässern äußerst selten vor, da der Anteil an EHEC-Kranken in der Bevölkerung sehr gering sei. Dies bestätigten die vorliegenden Daten: in den vielen inzwischen untersuchten Wasserproben sei der Ausbruchsstamm bislang nur ein einziges Mal gefunden worden – in den Nachuntersuchungen überhaupt nicht mehr. Bislang gäbe es keinerlei Hinweise darauf, dass der EHEC-Stamm, der die aktuelle Erkrankungswelle auslöste, sich in Gewässern vermehren könne.

Der aktuelle EHEC-Stamm zählt zu den E. coli. Das Trinkwasser werde täglich nach diesen Bakterien untersucht. Alle Wasserwerke  mit mehr als 5.000 angeschlossenen Einwohnern müssen E. coli-Befunde an das Umweltbundesamt melden. Diese Daten belegten, dass das Bakterium im Trinkwasser fast nie vorkomme.

Von einigen sehr kleinen öffentlichen Wasserwerken und aus bestimmten Gegenden mit Hausbrunnen sei zeitweilige E. coli gefunden worden. Dabei handele es sich aber oft um harmlose Stämme. Dort wo sie auftreten, zeigen sie an, dass möglicherweise auch andere Krankheitserreger vorkommen könnten. Deshalb müsse der Schutz und die Überwachung kleinerer öffentlicher wie privater Trinkwasserversorgungen von Behörden, Betreibern und Eigentümern sicher gestellt werden. Eine Gefahr durch den aktuellen EHEC-Ausbruchsstamm habe die Trinkwasserkommission in ihrer intensiven Beratung vergangene Woche Mittwoch (22.6.2011) ausgeschlossen. Dazu müsste ein Brunnen in einer Gegend mit vielen Erkrankten direkt mit Abwasser in Kontakt stehen. Angesichts der nachlassenden Erkrankungswelle sei das aber nicht zu erwarten. (jl)

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