Verbraucher in Brandenburg fühlen sich nicht genug geschützt
Potsdam (pm). Mehr als ein Drittel der Verbraucherinnen und Verbraucher Brandenburgs wünschen sich eine Stärkung der Verbraucherrechte. Fast die Hälfte fühlt sich nicht gut genug geschützt. Kurz vor der Halbzeit des Podiums für Verbraucher, eine Web-Site des Ministeriums für Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (MUGV), lassen sich erste Trends ablesen, wo den Verbraucherinnen und Verbrauchern im Land Brandenburg der Schuh drückt. Hintergrund ist eine anonyme, nicht repräsentative Online-Umfrage, in der die Bürgerinnen und Bürger aufgerufen sind, über ihre alltäglichen Erfahrungen in Sachen Verbraucherschutz Auskunft zu geben. Brandenburg erarbeitet gegenwärtig eine nachhaltige verbraucherpolitische Strategie. Einen ersten Entwurf hat das Ministerium vor vier Wochen im Internet zur Diskussion gestellt.
Wir alle seien täglich auf vielen Märkten als Verbraucher unterwegs. Wir kauften Produkte und nähmen Dienstleistungen in Anspruch. Mitunter fühlten wir uns dabei nicht gut genug informiert oder auch ungenügend geschützt, erklärte Verbraucherschutzministerin Anita Tack in einer Pressemitteilung. Wir wollen die künftige Ausrichtung der Verbraucherpolitik bereits in der Erarbeitung mit vielen Bürgerinnen und Bürgern diskutieren“, sagte Ministerin Anita Tack (Linke).
Trotz Urlaubszeit haben sich bisher mehr als 3.100 Bürgerinnen und Bürger auf der Internet-Seite des MUGV informiert. Mehr als 280 haben sich bisher an der Umfrage beteiligt. Erste Stellungnahmen, unter anderem der Verbraucherzentrale und des Deutschen Mieterbundes, aber auch von Bürgerinnen und Bürgern sind eingegangen. „Entsprechend unserem Anspruch für Transparenz haben wir uns entschieden, bereits in der Entwurfsphase den Sachverstand von Fachleuten und die Erfahrungen der Verbraucherinnen und Verbraucher einzubeziehen. So wollen wir frühzeitig eine breite öffentliche Diskussion des Entwurfes ermöglichen“, sagte Tack. Erstmals werde das Internet zur Beteiligung an der Erarbeitung einer Landesstrategie genutzt. Neben einer Verbraucherumfrage besteht die Möglichkeit, via Internet zu den einzelnen Kapiteln oder der Gesamtstrategie Stellung zu nehmen. Die Internet-Konsultation läuft noch bis zum 19. September. Tack: „Wir freuen uns über jede Meinungsäußerung. Anregungen und Kritik sind ausdrücklich erwünscht!“ Nach Dioxin-Skandal und EHEC-Krise seien Verbraucher verunsichert. Verlorenes Vertrauen müsse wieder aufgebaut werden. (jl)
Weitere Informationen
- Entwurf der verbraucherpolitische Strategie des MUGV als PDF
- Umfrage des MUGV mit der Möglichkeit zur Stellungnahme
- Pressemitteilung des MUGV im Wortlaut