Albratrios

von Carmen Brevi

Ich kenne einen Vogel, den Keiner kennt.
Er fliegt durch die Luft und zeichnet Figuren aus Wolken in den Himmel.
In seinem Gefieder schimmert Sternenstaub in Regenbogenfarben.
Und wird er vom Regen nass, zieht er einen Bogen.
Macht er Rast an einem Strand, schenken ihm Nixen die schönsten Muscheln im Strand.
Fliegt er übers Meer, wird er begleitet von Walgesängen und begrüßt von ihren Fontainen.
Durch seinen Flügelschlag bringt er Dünen zum Wandern, formt Sandrosen nur so aus Spaß.
Schmetterlinge machen große Augen, damit er sie sehen kann.
Im Herbst nehmen Bäume seine Farben an.
Im Winter formt er jeden einzelnen Stern aus Eis.
Ädert den Himmel mit kahlen Geäst der Baumkronen.
Im Frühling lehrt er den Vögeln das Singen.

Nur im Traum kann ich ihn sehen, dann feiern wir seine Existenz.
Er flüstert mir in mein Herz und singt in meiner Seele.
Er wüsste genau, dass er mir fehle vom ersten Tage an.
Doch da wir feiern, schon so viele Jahre lang, freue ich mich
über seinen Gesang.