41 Kinder und Jugendliche waren begeistert vom Winterferienlager des KJV in Südtirol
Von Marco Drewes und Elisabeth Tenzer
Viele müde Augen versammelten sich in aller Frühe am Samstag, 28. Januar 2012, auf dem Bahnhofsvorplatz Königs Wusterhausen und warteten in eisiger Kälte auf den Reisebus, der die 41 Kinder und Jugendliche sowie Betreuerinnen und Betreuer nach Eisacktal in Südtirol bringen sollte. Doch wenn man genauer hinschaute sah man in den Gesichtern der Kinder und Jugendlichen vor allem Vorfreude auf eine Woche Winterferien – ohne Eltern, dafür aber mit vielen Freunden, in Südtirol die Pisten herunterjagen.
Der Kinder- und Jugendverein e.V. (KJV) hatte erneut die Reise vorbereitet und es 41 Kindern und Jugendlichen aus der Region ermöglicht, diese Fahrt anzutreten. Nach einer zwar recht langen, aber trotzdem unterhaltsamen Busfahrt betraten die Wintersportbegeisterten am späten Abend die Unterkunft im Kösslerhof und wurden mit einem prächtigen Essen von Familie Hofmann begrüßt.
Nichts für Langschläfer
Am ersten Tag ging es früh raus aus dem Bett, um möglichst schnell bei herrlichem Sonnenschein die Pisten des Jochtals zu erobern. Nach dem langwierigen Ausleihverfahren konnten die „alten Hasen“ bereits die gut präparierten Pisten erkunden, während die Anfänger ihre ersten Fahrversuche auf den wackligen Brettern machten. Der erste Tag war besonders anstrengend, weshalb sich alle auf das reichhaltige Abendbrot freuten. Verwöhnt wurden die Skihasen am Abend mit Pasta, Schweinebraten und gebackenen Apfelringen, Südtiroler Spezialitäten, die bei den Brandenburgern gut ankamen. Am Abend nahmen sich die Betreuerinnen und Betreuer vom KJV Zeit, um mit den Jugendlichen Tischtennis, Kicker und Karten zu spielen.
Am zweiten Tag wartete nun der Gitschberg darauf, von den jugendlichen Wintersportlern gestürmt zu werden. Für die etwas erfahrenen Skifahrer und Sowboarder, die sich bis hinauf auf die 2.150 Meter hohe Spitze des Berges trauten, wartete eine wunderschöne Aussicht über die Südtiroler Alpen. Besonders die späte Abfahrzeit des Skibusses erfreute alle sehr, da die gesamte Piste nun leer war und die Talabfahrt in vollen Zügen genossen werden konnte. Am Abend gab es wieder eine herzhafte Stärkung bevor es zum Kickern in den Keller oder zum gemütlichen Ausklang des Abends für die „Großen“ in den „Goldenen Apfel“ ging.
Die längste Abfahrt Südtirols waren ein absolutes Highlight
Die längste Talabfahrt Südtirols? Nichts wie hin! Die Plose hielt für die jungen Skihasen am dritten Tag ein absolutes Highlight mit ihrer neun Kilometer langen Talabfahrt bereit. Und wer genug vom Fahren auf einem oder zwei Brettern hatte, der schnappte sich einfach einen Schlitten und rodelte damit ins Tal. Dabei konnten sie das erste Mal die Sonnencreme daheim lassen, denn Wolken und leichter Schneefall waren angesagt. Am Abend machten sich fast alle der 47 jungen Leute mit deftigem Hackbraten im Magen auf den Weg nach Natz, wo der traditionelle Fackelumzug durch die verschneiten Apfelplantagen stattfand. Am Ziel wartete ein Schluck heißer Tee oder Glühwein und Musik: Apres-Ski Party!
Und siehe da? Auch die Plose konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Skifreizeit nochmal mit gutem Wetter erleben. Am vierten Tag erwarteten sie die Abfahrten in schönstem Sonnenschein. Die Anfänger fuhren mittlerweile auch schon ihren Betreuern davon. Am vorletzten Abend verwöhnte Familie Hofmann die ausgehungerten Skisportler mit Hähnchenschenkeln und Pommes. Als Nachtisch gab es leckere selbstgemachte Quarkkäulchen.
Wolken und Schneegestöber am letzten Tag
Am letzten Tag zeigte sich das Wetter Italiens leider nicht von seiner besten Seite: graue Wolken und Schneegestöber bei gefühlten minus 40° C ließen den Jugendlichen aus dem Dahmeland dafür aber die Piste als alleinige Nutzer haben. Diesen Tag werden vermutlich alle in guter Erinnerung behalten: Nicht weil es leider der letzte der sportlichen Woche war oder wegen der Zimmer-Aufräumaktion am Abend, sondern weil sie auf der Rückfahrt den wohl lustigsten Busfahrer Italiens kennenlernten. Außerdem durften sie in der Pension das wohl bekannteste Essen Italiens verspeisen: Pizza ? soviel, dass sie nicht alles aufessen konnten.
Die etwas verspätete Rückreise zog sich durch diverse Staus in die Länge, welche durch unterhaltsame Filme mehr als erträglich gemacht wurde. Erst kurz vor Mitternacht traf die Reisegruppe wieder in Königs Wusterhausen ein und viele Eltern und Freunde konnten die Kinder und Jugendlichen in Empfang nehmen, die wohl noch eine ganze Weile dieser wunderbaren Woche nachhängen werden.
Nach diesen fünf aufregenden Tagen bringen durch die wunderbare Verpflegung zwar alle ein paar Kilo mehr auf der Wage, aber die tollen Erlebnisse auf den Pisten und die lustigen Abende bleiben sicher allen Beteiligten in guter Erinnerung. Die coolen KJV-Betreuerinnen und -Betreuer können auf das erfreuliche Ergebnis zurückblicken, dass sich nur 3 Kinder verletzt haben (Gute Besserung nochmals!) und auch sonst die große Rasselbande mit ihrer Lockerheit im Zaun gehalten zu haben.
Somit freuen sich alle 41 Kinder und Jugendlichen sowie die Betreuerinnen und Betreuer des KJV auf das nächste Jahr, wenn es in den Winterferien wieder heißt: Auf nach Natz ins Winterferienlager mit dem KJV!