Bürger diskutierten über Hafen-Idee und Bebauung an der Badewiese
Eichwalde. Gestern diskutierten Bürgerinnen und Bürger über die Zukunft des Nachbargrundstücks an der Badewiese. Alf Hamann, Sprecher des Badewiesenvereins erörterte gemeinsam mit Eberhard Brink, Stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Ortsentwicklung und der Beratungsgruppe Ufer, einem Zusammenschluss von Sprechern Eichwalder Vereine, einen Konzeptvorschlag eines Investors, wie das Grundstück Lindenstraße 4. Betroffen sind auch weitere südlich angrenzende Grundstücke, die neu bebaut werden könnten.
Die Diskussionsrunde formulierte eine Empfehlung an die Gemeindevertretung die Fläche für Freizeit- und Erholungszwecke zu entwickeln. Dazu sei bereits vor Jahren eine grobe Konzeption erarbeitet worden. Demnach könnte – sofern das technisch möglich und finanziell kostengünstiger ist als ein Neubau – die Bauruine auf dem Grundstück für die Nutzung durch Vereine, für eine Bootsvermietung, aber auch als Unterkunft für Wasserwanderer umgebaut werden. Eine kleine Gastronomie sei ebenso vorgesehen. Ende September wolle man zu einem kleinen spätsommerlichen Fest einladen, um öffentlich an der Badewiese zu diskutieren, wie die Fläche künftig entwickelt werden soll.
Erst vor wenigen Wochen stellte der Investor Feinstern GmbH i.G. seine Ideen im Ausschuss für Ortsentwicklung vor, wie das als Bauland ausgewiesene Grundstück und weitere daran angrenzende Parzellen bebaut werden könnte. Die Ideen stießen bei den Kommunalpolitikern und bei Bürgern auf deutliche Kritik. Neben der dichten Bebauung mit Reihenhäusern und frei stehenden Einfamilienhäusern könnte auf dem Gelände ein kleiner Hafen errichtet werden. Ebenso sieht der erste Grobentwurf einen etwa 150 Meter langer Steg mit einem Restaurantschiff vor (siehe Bericht).
„Das Ideenkonzept ist keine Lösung für die Nutzung des Grundstücks“, erklärte Eberhard Brink (CDU/FDP-Fraktion). Käme dieses Konzept zur Abstimmung, würde er dagegen stimmen. Allerdings wolle er die Fläche nicht komplett für die Freizeitgestaltung erhalten. Man solle durchaus über Konzepte nachdenken, dazu gehöre auch das Wohnen, aber nicht das Zersiedeln. Denn in Eichwalde mangele erschwinglichen Mietwohnungen.
„Die Investition in Freizeit und Erholung am Ort ist richtig“, sagte Wolfgang Flügge, stellvertretender Vorsitzender des Heimatvereins und Ortschronist. Eichwalde habe zu wenig öffentliche Flächen für Freizeit und Erholung. Ebenso besitze der Ort auch keine eigenen Waldflächen. Ursprünglich hätten die Eichwalder Gemeindeväter die Flächen entlang des Dahme-Ufers bis zur Friedenstraße am Wasser für Erholungszwecke erworben. Ist erst in dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts seien sie parzelliert worden. Er sei zwar dafür, dass man grundsätzlich über eine Bebauung nachdenken solle. Aber die Arbeiterwohlfahrt plane bereits einen Wohnpark für mehrere Generationen in der Tschaikowskistraße. Daher müsse nicht direkt an der Badewiese gebaut werden. Auch der Steg sei nicht im Interesse der Eichwalder. Ursprünglicher Zweck der Ersteigerung des Grundstücks sei es gewesen, es für die Erholung ortsansässiger Bürger zu nutzen.
Peter Rößiger vom Anglerverein erklärte, dass sie direkt betroffen seien, da sie das Anglerheim verlegen müssten. Er sei froh, dass der Verein mit 88 Mitgliedern bisher dort bleiben dürfe. Er halte die Ideen für völlig überzogen.