Interesse am Volksbegehren zum Nachtflugverbot nimmt mit wachsender Entfernung zum BER ab
Region. Je näher die Menschen der Region am künftigen Hauptstadtflughafen BER wohnen um so größer ist die Bereitschaft, sich am Volksbegehren zum Nachtflugverbot zu beteiligen. Das ist zwar zu vermuten, aber eine Nachfrage der Eichwalder Nachrichten bei Städten und Gemeinden in der Region bestätigt diese. Während in Schulzedorf sich bis heute rund 48 Prozent der Wahlberechtigten in die Unterschriftenlisten eingetragen hatten, waren es in Eichwalde und Zeuthen rund 40 Prozent. Zur Eintragung in die Unterschriftenlisten zum Volksbegehren sind alle berechtigt, die bis zum 3. Dezember 2012 mindestens 16 Jahre alt sind und ihren Hauptwohnsitz im Land Brandenburg haben.
In Wildau gaben bis gestern Nachmittag rund 25 Prozent der Berechtigten ihre Unterschrift. Mit rund 17 Prozent war bis heute Nachmittag in Königs Wusterhausen die Beteiligung am Volksbegehren noch geringer. Die Gemeinde Schönefeld konnte heute keine genauen Zahlen nennen. Am 15. November 2012 habe die Gemeinde den aktuellen Stand des Volksbegehrens an den Landkreis Dahme-Spreewald übermittelt, erklärte eine Mitarbeiterin der Flughafengemeinde. Derzeit lägen noch einzelne Unterschriftenlisten in verschiedenen Ortsteilen aus.
In Lübben, etwa 54 Kilometer vom Terminal des künftigen Großflughafen entfernt, waren es bis heute nur 33 Personen von 12.304 Wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürgern. Das entspricht einer Beteiligung von 0,27 Prozent. In der 88 Kilometer entfernten Stadt Cottbus und in Spremberg, 106 Kilometer entfernt, lag die Beteiligungsquote unter 0,1 Prozent.
Zahlreiche Rathäuser in der Region, darunter Eichwalde, Schulzendorf und Zeuthen, haben zusätzlich am Samstag, 1. Dezember 2012, geöffnet. Noch bis Montag, 3. Dezember 2012, 16 Uhr, kann man sich in die Listen eintragen.
Derzeit stehen die Chancen, dass die notwendige Zahl von etwa 80.000 Unterschriften zusammen kommen relativ gut. Nach Einschätzung des Sprechers des Aktionsbündnisses für ein lebenswertes Berlin-Brandenburg und Vertreter des Volksbegehrens, Matthias Schubert, habe man bereits bis Freitag vergangener Woche 77.000 Unterschriften gesammelt. Wird das Ziel der Bürgerinitiativen erreicht, wird der Landtag das Thema Nachtflugverbot am BER erneut auf die Tagesordnung setzen. Dass er sich allerdings über den vom Bundesverwaltungsgericht bestätigten Planfeststellungsbeschluss, der in den späten Nachtstunden den eingeschränkten Flugbetrieb zwischen 22 und 24 Uhr und ab 5 Uhr morgens zulässt, hinweg setzen wird, ist unwahrscheinlich.